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1532. Nürnberger Religionsfriede.
Den Protestanten wird bis zu einem all&cmeinen Konzil freie Aus-
übung ihrer Religion zugestanden.
1554. Schlacht bei dem Kloster Schwarzbach.
Die Böhmen schlagen den Markgrafen Albrecht von Brandenburg-
Kulmbach.
1559. Schlacht bei Heide in Schleswig-Holstein.
Die Dithmarschen kämpfen zum letzten Male für ihre Freiheit,
unterliegen nach verzweiflungsvollem Kampfe der Uebermacht der gegen
sie verbündeten Herzog Adolf von Holstein und König Friedrich von
Dänemark. Die Dithmarschen erkennen nunmehr die Herzoge von Hol-
stein als ihre Herren an und haben ihre Waffen und all’ ihr Kriegsgerät
und die Fahnen auszuliefern, welche sie in früheren, glücklicheren Zeiten
erbeutet hatten, auch wurde ihr teuerster Schatz vernichtet, die alten
Freibriefe, die sie s. Z. von Kaisern und Päpsten erhalten hatten.
1612. König Matthias von Böhmen, Bruder des Kaisers
Rudolf IL, wird einstimmig zum Reichsoberhaupt gewählt.
Den protestantischen Wahlfürsten Deutschlands hatte er ver-
sprochen, in den kirchlichen Fragen es ganz so halten zu wollen, wie
sein Vater, der geistesfreie Maximilian II. So kam es denn, dass diese
keine ernstlichen Schwierigkeiten machten, um den neuen Kaiser aber-
mals aus dem Hause Oesterreich zu nehmen. — Die Jesuiten beherrschten
zwar seinen Hof, nichtsdestoweniger wäre es den Protestanten gelungen,
wichtige Zugeständnisse an ihre religiösen Forderungen der Wahlkapitu-
lation einzufügen, wenn nicht Kursachsen die evangelische
Sache hier im Stiche gelassen hätte.
1682. Luxemburger Bündnis.
1747. Grundsteinlegung zur katholischen Kirche in
Berlin.
1807. Gefecht bei Gollau, in welchem die Preussen die Fran-
zosen schlagen.
1809. Avantgardengefecht bei Papa.
Die Oesterreicher werden durch die Franzosen geschlagen.
1810. Der Dichter Johann Gottlieb Seume stirbt zu Bad
Töplitz, wohin er sich zur Herstellung seiner Gesundheit be-
geben hatte.
Seine Leiden verschlimmerten sich so, dass an seinem Aufkommen
alsbald gezweifelt werden musste. Sein hartherziger Hauswirt wollte,
da er bereits in den letzten Zügen lag, ihn noch aus dem Hause schaffen
lassen, und während die Polizei und einige angesehene Männer mit den
Wirtsleuten darüber zankten, starb der müde Wanderer, der bekanntlich
in jungen Jahren von den Häschern des Landgrafen von Kassel aufge-
fangen und ohne Weiteres zu dem Korps bestimmt worden war, das den
Engländern zum Kriege in Amerika verkauft war. Seumes Dichtungen
zeigen mehr Kraft, als praktische Kunst und Schönheit. Seine Vater-
landsliebe spricht sich in seinem Liede „An das deutsche Volk 1810
schmerzlich aus:
„Warum traf mich nicht aus einer Wolke
Gottes Feuer, eh’ in meinem Volke