Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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An demselben Tage geben die Oesterreicher auch das 
am 4. Juni besetzte Genua wieder auf. 
1807. Die Franzosen unter Marschall Soult ziehen, in Folge der 
siegreichen Schlacht bei Friedland, in Königsberg ein. 
Schon einige Monate vorher hatte der König Friedrich Wilhelm III. 
sich mit den Seinigen nach der nahe an der russischen Grenze liegenden 
letzten Stadt Preussens, nach Memel begeben, von wo aus die Leitung 
der Geschäfte, soweit sie noch von der preussischen Verwaltung abhing, 
besorgt wurde. 
1815. Mörderische Schlacht bei Ligny, welche die Preussen 
unter Blücher, auf die versprochene rechtzeitige Hilfe der Eng- 
länder bauend, des Nachmittags von Napoleon angenommen 
hatten. 
Auf beiden Seiten wird mit furchtbarer Erbitterung gekämpft; es 
schien, als ob jeder Einzelne in dem Gegenüberstehenden seinen persön- 
lichen Todfeind gefunden habe und sich der Gelegenheit freue, seine 
glühende Rache befriedigen zu können. Der Sieg muss dem zufallen, 
der die meisten frischen Truppen zur Verfügung hat, und da die Eng- 
länder durch Marschall Ney an ihrem Eintreffen gehindert wurden, 80 
behauptete Napoleon das Schlachtfeld. Dem alten Helden 
Blücher wird das Pferd unterm Leib erschossen; er liegt unter dem- 
selben, die französischen Kürassiere sprengen heran, die Preussen sind 
schon vorüber, da springt Graf Nostiz, der bei Blücher ist, vom Pferd, 
jagt es in's Weite, dass die Feinde den Heldengreis nicht gewahren sollen, 
hält treu bei ihm aus und, wie die Feinde vorüber sind, zieht er ihn 
unter dem Pferde hervor, und Blücher ist gerettet. — Die für die 
Preussen verlorene Schlacht hatte ihnen 12000 Mann an Toten und 
Verwundeten und 21 Kanonen gekostet; aber der Verlust der Franzosen 
war nicht viel geringer. „Wir haben Schläge gekriegt, aber wir müssen 
es wieder ausbessern !“ hatte Blücher noch in der Nacht zu Gneisenau 
gesagt, und die Gelegenheit bierzu ward ihm zwei Tage später geboten. 
An demselben Tag wird Wellington bei Quatrebras 
durch Ney besiegt; dort sinkt ein teurer deutscher Held, der 
Herzog Wilhelm von Braunschweig, in sein Blut und 
wird sterbend aus der Schlacht getragen. 
1821. Bulle des Papstes Pius VII „Desaluteanimarum“*, 
in Bezug auf Feststellung der römischen Kirchein 
Preussen. 
1846. Papst Pıus IX. besteigt den päpstlichen Stuhl. 
Niemand ahnte damals, welche gewaltige Bewegung von diesem 
Papste ausgehen würde, „als er, hochgetragen in seinem Throne auf den 
Schultern seiner Kämmerlinge. in der Mitte des in Purpur erglänzenden 
Hofes, segnend das knieende Volk und die katholische Christenheit 
zugleich die vier Himmelsgegenden mit seinen ausgebreiteten Armen 
gleichsam in Besitz nahm. — Schon in den ersten Tagen nach dem An- 
tritt des Pontifikats erwarb er sich die Gunst des Volks durch sein 
freundliches, leutseliges Benehmen; als er aber gerade einen Monat nach 
seiner Erwählung eine allgemeine Amnestie erliess, da widerhallte ganz 
Rom und der Rirchenstaat, ja ganz Italien von Jubel und Segenswünschen. 
1849. Schlacht bei Käferthal, Grosssachsen und Laden- 
burg, an welchem Orten die Aufständischen, reguläre badische
	        
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