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17. Juni.
1405. Schlacht am 9toss.
Die Appenzeller, im Kampf mit dem Abt Kuno von
St. Gallen, schlagen die von diesem zur Hilfe gerufenen Oester-
reicher vollständig. Die Appenzeller wurden durch den Grafen Rudolf
von Werdenberg, einen von Öesterreich aus seinen Besitzungen ver-
triebenen Edelmann, geführt.
1442. Der alsbald nach dem Ableben des Kaisers Albrecht Il. zum
Reichsoberhaupte gewählte Herzog Friedrich v. Oesterreich
wird zu Aachen mit grosser Feierlichkeit gekrönt.
Schon bei dieser Gelegenheit ergab sich, dass Friedrich III. der
Gesetzlosigkeit im deutschen Reiche weniger steuern, als vielmehr
für dieFörderung derhabsburgischenHausmachtbedacht
sein und dadurch das Reich in mancherlei Verwicklungen
bringen werde.
1546. Kaiser Karl V. erklärt auf dem Reichstag zu Regens-
burg, dass er die Waffen ergreife, nur um einige Fürsten zu
strafen, welche unter dem Vorwand des Evangeliums wider
die Reichsgewalt sich auflehnten, alle Gesetze verhöhnten und
das gemeinsame Vaterland unterdrückten.
Diese Erklärung war natürlich gegen die Häupter der Evangelischen,
gegen Kurfürst Johann Friedrich von Sachsen und Landgraf Philipp
von Hessen gerichtet, von welchen abzufallen er die evangelischen Stände
sogar aufiordertee Doch die Protestanten wiesen diese Zu-
mutungzurückundrüstetensichnunihrerseitsmitäusser-
stem Nachdruck.
1696. Johann Sobieski, (Johann III.) König von Polen und
Retter der Kaiserstadt Wien von den Drangsalen der
Türkenbelagerung, stirbt.
Er war vor Wien in Besitz der geheiligten Fahne Mohameds ge-
kommen und sandte solche mit einem Brief an den Papst. „Ich bin
gekommen, ichhabegesehen, und Gott hatgesiegt!“ schrieb
er diesem.
1703. Eindringen des Kurfürsten Max II. Emanuel von Bayern
in Tyrol.
1799. Gefecht am Tidone.
Sieg Suwarows über die Franzosen unter Macdonald.
1806. Der Dichter Dräxler-Manfred (Karl Drexler) zu Lemberg
in Galizien geboren.
1810. Ferdinand Freiligrath, ein besonders wegen seiner
„Politischen und sozialen Gedichte“ viel gefeierter Dichter, zu
Detmold geboren.