Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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20. Juni. 
840. Kaiser Ludwig I., der Fromme, stirbt in Mainz. 
911. Kaiser Ludwig das Kind, stirbt, noch nicht 18 Jahre alt, 
ohne Leibeserben. 
Mit ihm erlosch Karls des Grossen Geschlecht in Deutschland. 
981. Adalbert, erster Erzbischof von Magdeburg, stirbt zu 
Merseburg. 
1097. Die Kreuzfahrer erobern Nicäa. 
1291. Der Tag zu Hagenau im Elsass, welcher die Los- 
trennung eines Teiles der Grafschaft Hennegau vom deutschen 
Reich zur Folge hatten. 
Durch eine grobe Formverletzung in der Rechtsprechung ver- 
schuldete diese Lostrennung Kaiser Rudolf von Habsburg, der nur 
mit zwei Bischöfen und einigen Grafen zu Gericht sass und die gerechten 
Ansprüche der Bürger von Valenciennes, der Hauptstadt der Graf- 
schaft Hennegau, gegenüber dem Ansinnen des gewissenlosen Grafen 
von Avesnes, geradezu missachtete und verwarf. Die Bürger Valen- 
ciennes sagten sich infolgedessen vom deutschen Reiche los und 
stellten ihre Stadt unter den Schutz des französischen Königs 
Philipp IV., der sich mit Freuden des Grenzlandes annahm und eine 
grosse Zahl Franzosen zu Hilfe schickte. 
1450. Schlacht von Rednizenbach, in welcher die verbündeten 
fränkischen und schwäbischen Reichsstädte den Markgraf Al- 
brecht I. von Brandenburg-Ansbach so gründlich schlagen, dass 
es zwei Tage später zum Frieden zu Bamberg kam. 
1546. Kaiser Karl V. erlässt von Regensburg aus eine Achtser- 
klärung gegen den Landgrafen Philipp von Hessen und gegen 
den Kurfürsten Johann Friedrich von Sachsen als gegen pflicht- 
und eidbrüchige Vasallen. 
1622. Schlacht bei Höchst am Main. 
Die Kaiserlichen unter Tilly schlagen den Christian von Braun- 
schweig so vollständig, dass dessen ganzes Fussvolk vernichtet wurde 
und er selbst mit der Reiterei nur mit Not nach der Pfalz entkam. 
1672. Zu Berlin wird die französische Kolonie durch den 
grossen Kurfürsten gegründet. 
Damit beginnt jene Auswanderung protestantischer französischer 
Familien aus dem Reiche Ludwigs XIV., die von diesem ebenso wort- 
brüchigen als ränkevollen Fürsten in so schmachvoller Weise in ihrem 
Glauben wie in ihrem Erwerb und bürgerlichen Leben bedrängt wurden.
	        
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