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38. Juni.
1245. Kirchenversammlung zu Lyon.
Papst Innocenz IV. beschuldigt den deutschen Kaiser Friedrich II.
als Friedensbrecher, Kirchenräuber, Meineidigen, Ketzer u. s. w., worauf
die von 140 Bischöfen besuchte Kirchenversammlung des Kaisers per-
sönliches Erscheinen zu seiner Rechtfertigung fordert.
1490. Albrecht Markgraf von Brandenburg geboren.
Er ward Erzbischof von Magdeburg, dann Kurfürst von Mainz.
Seinen Lieblingsplan eine Universität zu Halle zu gründen, konnte er
wegen der Reformation nicht ausführen.
1519. Karl I. von Spanien wird als Karl V. zum deutschen
Kaiser gewählt.
1633. Schlacht bei Oldendorf.
Die vereinigten Schweden, Hessen und Braunschweiger
siegen über die Kaiserlichen.
1675. Glorreicher Sieg des „grossen Kurfürsten“ von
Brandenburg gegen die Schweden bei Fehrbellin,
7 Meilen von Berlin.
Friedrich Wilhelm war persönlich in der Schlacht da zugegen, wo
die Gefahr am grössten war, unterstützt von seinem ausgezeichneten
„alten Derfflinger“ und dem jugendlich kühnen Prinzen von Hessen-
Homburg. .Die Schweden unter General Wrangel griffen die Stellung
der Brandenburger mit mörderischem Feuer an, diese widerstanden helden-
haft. Da erkennen die schwedischen Kanoniere den Schimmel des
„grossen Kurfürsten“ und nehmen diesen zum Ziel; dies merkend, bittet
ihn sein Stallmeister Frobenius, seinen Rappen zu besteigen, schwingt
sich auf des Kurfürsten Schimmel und stürzt wenige Minuten darauf,
von einer Kanonenkugel getroffen, zu Boden. Mehr als 4000 Schweden
blieben tot auf dem Platze oder auf der Flucht. Von diesem Tage
an beginnt die glänzende Laufbahndesbrandenburgisch-
preussischen Heeres, aber auch des Staates selbst.
1705. Treffen bei Bergamo.
Italiener, Preussen und Oesterreicher vernichten das
Corps des Generals Torre Alba, der selbst gefangen genommen wird.
1736. Gottlieb Konrad Pfeffel, beliebter Fabeldichter, zu
Kolmar geboren.
1742. Abschluss des Friedens-Vertrages zu Berlin zwischen Maria
Theresia und Friedrich ]D., durch welchen Oesterreich
Nieder- und Oberschlesien einschliesslich der Grafschaft Glatz,
an Preussen abtrat.
Da diese Länder an Kapitalisten in England, Holland und Brabant
verpfändet waren, so wurde festgesetzt, dass Oesterreich die Gläubiger
in Brabant, und Preussen die übrigen zu bezahlen habe.