— 304 —
1859. Baden schliesst mit dem päpstlichen Stuhl ein Concordat
ab, das aber bereits schon am 7. April 1860 durch Grossherzog-
liche Proklamation zurückgezogen wurde.
1864. Abschluss der Zollvereinsverträge zwischen Preussen,
Sachsen, Baden, Kurhessen, Thüringen, Braunschweig und
Frankfurt a. M.
1866. Die Preussen erkämpfen sich gegen die Oesterreicher
den Uebergang über die Iser bei Münchengrätz.
Prinz Friedrich Karl bringt den Oesterreichern unter General
Clam-Gallas eine empfindliche Niederlage bei, ohne selbst erhebliche
Verluste zu erleiden, denn die Preussen hatten kaum 100 Tote, Ver-
wundete und Vermisste. Durch eine Reihe strategischer Bewegungen
hatte Prinz Friedrich Karl ein bedeutendes Terrain gewonnen, 1000
Gefangene gemacht, eine starke Position des Feindes umgangen und
seine Verbindung mit dem Korps des Generals Herwarth von Bitterfeld
gesichert. — Dagegen stand Clam-Gallas jetzt zwischen ihnen und dem
Kronprinzen von Preussen, der von Schlesien aus in diesen Teil Böhmens
eindringen sollte. Es galt also dies der Vereinigung der beiden preussi-
schen Armeekorps noch entgegenstehende Hindernis zu beseitigen, um
mit voller Kraft dem Feinde eine Entscheidungsschlacht anzubieten.
Treffen bei Skalitz.
General Steinmetz schlägt den Erzherzog Leopold vollständig und
nimmt ihm 4000 Gefangene und 8 Kanonen ab.
Treffen bei Burgersdorf und Staudenz.
Die Preussen bereiten den Oesterreichern unter General Gablenz
eine vollständige Niederlage.
Die Preussen rücken in Nassau ein.
1875. Der preussische Gerichtshof für kirchliche Ange-
legenheiten verurteilt den Erzbischof Melchers von Köln zur
A mtsentsetzung.
1880. Das preussische Abgeordnetenhaus nimmt in 3. Lesung den
Gesetzentwurf in Betreff der Abänderung der kirchen-
politischen Gesetze in namentlicher Abstimmung mit 206
gegen 202 Stimmen an.
An demselben Tage nimmt die Berliner Botschafter-
Konferenz einstimmig das Schlussprotokoll an, welches die
Entscheidung der Konferenz enthält.