Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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3. Juli. 
936. Kaiser Heinrich IL., der Finkler oder Vogelfänger, stirbt 
zu Memleben, kaum sechzig Jahre alt und nach einer sechs- 
zehnjährigen glücklichen und ruhmvollen Regierung. 
Er wurde zu Quedlinburg in dem von ihm errichteten Stifte 
feierlich begraben. Er war ein an Geist und Körper vorzüglicher Regent; 
er war gross und edel; er vollbrachte ein Werk, das zur Ewigkeit an- 
strebte; „und was sich die Deutschen für ihre Nationalität schon errungen 
haben und noch erringen werden, einer der wesentlichsten Grundpfeiler 
ihrer Schöpfung bleiben die Thaten dieses ruhmgekrönten 
Mannes! 
1298. Entscheidungsschlacht bei Göllheim und dem Kloster 
Rosenthal in der Pfalz, südöstlich vom Donnersberg. Der recht- 
mässige König Adolf von Nassau im Kampf wider den acht 
Tage vorher durch Fälschungen jeder Art widerrechtlich zum 
Gegenkönig gewählten Herzog Albrecht von Oesterreich. 
Auf beiden Seiten wurde am Morgen der Schlachtgesang angestimmt: 
„Sankta Maria, Mutter und Maid“. Bei den Oesterreichern sang der 
Bischof von Strassburg vor, bei den Königlichen der Erzbischof von Trier. 
Die Schlacht begann mit einem Kampf der beiderseitigen Reiterei, und 
Adolf sprengte in königlicher Waffenpracht in die feindlichen Schlacht- 
haufen und kämpfte ritterlich um seine Krone. Vom Rosse stürzend, 
verliert er seinen Helm, schwingt sich® auf ein frisches Ross und gewahrt 
seines Feindes, gegen den er heransprengt. Seines Helmes beraubt, 
erhält er eine schwere Kopfwunde und wird unter den Augen Albrechts 
miedergestossen. Adolfs Tod gab Albrecht den Sieg und die 
Tone. 
1447. Der Erzbischof Dietrich II. von Köln beginnt mit 26 000 
Czechen die Belagerung von Soest in Westfalen, nacndem sich 
dasselbe bereits fünf Jahre lang gegen denselben heldenmütig 
verteidigt hatte. 
Soest hatte sich mit den bischöflichen Städten Westfalens ver- 
bunden, um sich gemeinsam von der Herrschaft der geistlichen Fürsten 
frei zu machen, welche das Land wahrhaft ausplünderten. 
Der Stadtschreiber von Soest sagt in seiner Chronik von Dietrich I.: 
„Er nahm von den Leuten mehr, als sie vermochten, und welche Dörfer 
kein Geld zu geben hatten, die versetzte er so hoch, dass sie noch in 
späterer Zeit genug zu verzinsen und abzuzahlen hatten.“ 
1600. Treffen bei Nieuport. 
 _Die Niederländer unter Moritz von Oranien besiegen 
die Spanier unter dem Erzherzog Albrecht von Oesterreich. 
1695. Der Markgraf Philipp von Brandenburg erobert die 
Stadt Casale in Italien (Orleanischer Krieg).
	        
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