Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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schaffen, hat ihnen in allen Jahrhunderten zahlreiche Feinde erweckt 
und Papst Clemens XIV. veranlasst, in seiner Bulle vom 21. Juli 1773 
den Jesuitenorden förmlich aufzulösen, den aber Papst Pius VII. am 
7. August 1814 wieder für „die ganze Christenheit“ herstellte — Aus 
Deutschland ist der Orden seit 1872 ausgewiesen. 
1673. Kaiser Leopold I. schliesst, nach vielen Verletzungen 
des Reichsgebiets durch die Franzosen, ein Bündnis 
mit Holland. 
‚ . Gleichzeitig suchte der Kaiser die deutschen Stände unter sich zu 
einigen und dieselben, wenn möglich, zur Erklärung eines Reichs- 
krieges gegen Frankreich zu bewegen. 
1683. Schlacht bei Grau. 
Die Oesterreicher besiegen die Türken. 
1696. Die Türken erleiden bei Olacz durch die Oesterreicher 
eine Niederlage. 
1705. Schlacht bei Cassano. 
Prinz Eugen von Savoyen kämpft gegen die Franzosen 
unter Vendöme mit unentschiedenem Erfolg. 
In der Schlacht bei Cassano zeichnete sich ein preussisches 
Bataillon so aus, dass ihm das Recht verliehen wurde, Kavallerie- 
FaustriemenamSeitengewehrzutragen. Dieses Zeichen führen 
noch die beiden aus jenem Bataillon später gebildeten Kompagnieen des 
Kaiser Alexander-Garde-Grenadier-Regiments. 
1717. Schlacht bei Belgrad, in welcher Prinz Eugen von 
Savoyen während der Nacht den 150000 Mann starken Gross- 
vezier Köprili, welcher ihn durch eine Circumvallationslinie ein- 
geschlossen hatte, mit 40 000 Mann gänzlich schlägt, so dass die 
Türken Belgrad aufgeben müssen. 
1762. Schlacht bei Reichenbach in Schlesien während des 
siebenjährigen Kriegs. 
Die Preussen unter dem Herzog von Braunschweig-Bevern schlagen 
die Desterreicher unter Daun in die Flucht. 
1795. Heinrich Marschner, bedeutender Komponist, zu Zittau 
geboren. 
1807. Napoleon I]. spricht in übermütigem Selbstgefühl öffentlich 
in der gesetzgebenden Versammlung zu Paris die 
unsDeutschen stetsin Erinnerungbleibenden Worte: 
„Ein französischer Prinz wird an der Elbe herrschen: er wird 
das Interesse seiner neuen Unterthanen mit seinen ersten und heiligsten 
Pflichten gegen Frankreich zu vereinigen wissen. Dass das „Haus Branden- 
burg“ noch regiert, verdankt es der aufrichtigen Freundschaft, welche 
mir der Kaiser von Norden eingeflösst hat. Mit den Völkern von Deutsch- 
land ist Frankreich durch die Gesetze des rheinischen Bundes vereint.“ 
Napoleon konnte eine solche Sprache führen, denn er beherrschte, 
was ehemals Deutschland hiess, — und das Haus Brandenburg war 
kaum ein Schatten noch von dem ehemaligen grossen 
Preussen.
	        
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