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1848. Abschluss des Waffenstillstands zu Malmö in
Schweden zwischen Preussen und Dänemark, angeblich, weil
England und Schweden mit einer Blokade der preussischen
Häfen und Russland mit einem Einmarsch ins preussische Gebiet
drohten.
Danach wurden alle Beschlüsse der provisorischen Regierung für
ungiltig erklärt und für die Herzogtümer eine gemeinschaftliche Regie-
rung (Preussen und Dänemark) ernannt. Der Krieg sollte vor dem
1. April 1849 nicht wieder angefangen werden. — Dieser Friedens-
schluss gab die zwei deutschen Herzogtümer ganz an
Dänemark preis. Das deutsche Parlament zu Frankfurt a. M. sistierte
denselben anfänglich, gab aber dennoch später seine Zustiminung.
1857. Adolf von Schlagintweit, Geolog und Reisender, stirbt
in Bengalen bei Arjan, infolge von Verräterei ermordet.
1862. Preussens Antwort an Bayern und Württemberg
auf die Ablehnung des Beitrittes zum preussisch-französischen
Handelsvertrage.
1866. Hessen-Darmstadt tritt an Preussen das Besatzungsreclit
der Festung Mainz ab, und wird dasselbe von preussischen
Truppen besetzt.
1873. Karl Wilhelm, Komponist der „Wacht am Rhein“, stirbt
zu Schmalkalden, seiner Vaterstadt.
Die „Wacht am Rhein“ wurde zum ersten Male am 11. Juli 1854
von 100 Sängern dem nachherigen Kaiser Wilhelm I. gelegentlich seiner
silbernen Hochzeit vorgetragen; seit 1870 Nationalgesang, brachte
sie dem Komponisten nach Beendigung des deutsch-französischen Kriegs
eine Jahrespension von :sU00 Mark ein, welcher er sich leider nicht lange
erfreuen sollte. — Denkınal in Schmalkalden.
1885. Die Revision im Prozess Lieske wird vom Reichsgericht
verworfen.