Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

— 535 — 
religiösen Beziehungen auf dem Boden der freien wissenschaftlichen 
Forschung. In Folge dessen verwirft sie prinzipiell jeden Dogmenglauben 
als eine Quelle geistiger Knechtschaft und als gewaltiges Hinderniss des 
Emanzipationskampfes des Proletariats und bekämpft jede Kirche, die 
auf Grund der Glaubensdogmen den sozialen und politischen Befreiungs- 
bestrebungen der Arbeiterklasse entgegentritt.“ 
2. Antrag Liebknechts der Maifeier: „Der erste Mai ist 
dauernd ein Feiertag der Arbeiter, der, entsprechend dem Beschluss des 
internationalen Pariser Arbeiterkongresses, den Einrichtungen und Ver- 
hältnissen des Landes gemäss zu begehen ist. Wenn sich der Arbeits- 
ruhe an diesem 'Tage Hindernisse in den Weg stellen, so haben die Um- 
züge, Feste im Freien u. s. w, am ersten Sonntage im Mai stattzufinden.“ 
  
14. Oktober. 
1529. Sultan Soliman, der gewaltige Osmanenherrscher, hebt die 
Belagerung Wiens auf und zieht im Grimme hierüber mit seinen 
asiatischen Horden unter Mord und Brand durch Städte und 
Dörfer nach Ungarn zurück, das er als türkische Provinz be- 
hauptet. 
1702. Die Franzosen siegen unter Villars über die Kaiserlichen 
unter dem Markgrafen Ludwig von Baden bei Friedlingen. 
1751. Der deutsche Kaiser beantragt bei den Reichsständen die 
Achtserklärung Friedrichs Il. von Preussen, welche 
jedoch wegen ihrer „Uneinigkeit“ zu keiner Beschlussfassung 
hierüber kommen konnten, nichtsdestoweniger aber doch die 
Aufstellung eines Reichsexekutionsheers verfügten. 
1756. Die sächsische Armee kapituliert bei Pirna. 
1758. Schlacht bei Hochkirchen, in welcher Friedrich Il. 
von Preussen,. während des siebenjährigen Kriegs, von den 
Oesterreichern nächtlicherweile überrascht und geschlagen 
wird. 
Deren Marschall Daun wusste durch eine geschickte Bewegung den 
König von Preussen zu täuschen, indem er gleichzeitig in die verlassenen 
Lager die Wachtfeuer sorgfältig unterhalten liess. Als das Schlachtfeld 
trotz aller Tapferkeit nicht zu halten war, ordnete Friedrich den Rück- 
zug an. Die Preussen zogen in grösster Ordnung, ab, wie auf dem 
Uebungsplatze; sie nahmen sogar 1000 Gefangene mit sich und stellten 
sich dann eine Meile weiter in Schlachtordnung auf; aber Daun wagte 
nicht zu verfolgen; denn er verlor selbst bei Hochkirchen 8000 Mann. — 
Friedrich aber hatte 9000 Mann, viele der tapfersten Offiziere und über 
hundert Geschütze verloren.
	        
Waiting...

Note to user

Dear user,

In response to current developments in the web technology used by the Goobi viewer, the software no longer supports your browser.

Please use one of the following browsers to display this page correctly.

Thank you.