— 544 —
1812. Die Russefi unter Bennigsen schlagen die Franzosen bei
Tarutina in die Flucht.
1813. Entscheidungsschlacht bei Leipzig.
Nahezu 300 000 Verbündete (Preussen, Russen und Oesterreicher)
standen Napoleon I., der fast über 200000 Mann, Franzosen und
einige Rheinbundtruppen, gebot, gegenüber. Die Schlacht begann von
allen Seiten mit dem wüthendsten Kampf. Napoleon zeigte sich seiner
Feldherrngrösse würdig, und schien Anfangs dem stürmischen Andrang
der begeisterten Alliirten gewachsen, doch konnte er ihrem Heldenmute
und ihrer Uebermacht nicht dauernd widerstehen. Mitten in der Schlacht
gingen die Sachsen, trotz dem Befehl des Königs, zu den Alliirten
über, und kehrten die Waffen sogleich gegen die Franzosen. Diesem
Beispiel folgten auch die Württemberger unter Normann.
Diese Tage von Leipzig hatten Napoleons Streitkräfte völlig ge-
brochen; sie kosteten ihn 300 Kanonen und 70000 Mann, nämlich 30 000
Tote oder Verwundete, 20 000 Gefangene, 20 000 krank zurückgebliebene.
Mit den übrigen flüchtete er dem Rhein zu. Deutschland war
befreit.
1815. Der Dichter Emanuel Geibel zu Lübeck geboren, wo sein
Vater Pastor war.
1816. Die freie Stadt Frankfurt a. M. erhält ihre sogenannte
Constitutions-Ergänzungsakte.
1817. Wartburgfest.
Von der „allgemeinen Burschenschaft“, an deren Spitze
die Universitäten von Jena und Berlin standen, waren die Zweigburschen-
schaften aller deutschen Hochschulen eingeladen worden, „zum Gedächtnis
der Reformation und zugleich zur Erinnerung an die Leipziger Schlacht.“
Die deutschen Hochschulen sandten 500 Abgeordnete zu diesem Wart-
burgfest. Bei dieser Gelegenheit wurde zum erstenmale die schwarz-
rotgoldne Fahne aufgepflanzt, und von da an verbreitete sich die
Burschenschaft — eine Studentenverbindung, die sich Vaterlandsliebe
und Sittlichkeit zum Zwecke setzte — auf allen deutschen Universitäten
aus
1818. Vereinigung der Studierenden von 14 deutschen Uni-
versitäten zur „Allgemeinen Burschenschaft.“
Stiftung der Universität Bonn durch Friedrich
Wilhelm III.
1825. Ludwig I. von Bayern besteigt den Königsthron und leistet
den Verfassungseid.
1831. Kaiser Friedrich IIl., der Edle, geboren.
1854. Enthüllung des National-Kriegerdenkmals im Invali-
denpark zu Berlin.
1861. Krönungsfest zu Königsberg. Wilhelm I. von
Preussen nimmt als ein König „von Gottes Gnaden“ die Krone
„vom Tisch des Herrn“, und schmückt sein und seiner Gemahlin
Augusta Haupt damit.
1864. Einweihung des Kant-Denkmals in Königsberg.
Stiftung des Düppel- und Alsenkreuzes,