Full text: Deutscher Geschichtskalender über die wichtigsten politischen und kulturhistorischen Ereignisse für jeden Tag des Jahres von den ältesten Zeiten bis zur Gegenwart.

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8. November. 
392. Verbot des Götzendienstes im ganzen römischen Reich. 
1307. Schweizerbund auf dem Rütli geschlossen. 
Um Mittwoch vor Martinstag kamen die drei Schweizer Werner 
Stauffacher, Walter Fürst und Alnold aus dem Melchthal mit einer An- 
zahl gesinnungsgleicher Landsleute, in stiller Nacht auf einer einsamen 
Wiese auf einer Höhe am Waldstättersee, das „Rüttli“ genannt, zu- 
sammen, wo nicht weit davon die Grenzen von Uri und Unterwalden 
zusammenstossen. Hier leisteten sich die Vaterlandsfreunde den heiligen 
Schwur, dass keiner in gemeinsamer Sache nach eigenen Gutdünken 
handeln, sondern alle treu für einander und für ihre Landsleute leben 
und sterben und alles daransetzen wollten, auf dass die Freiheit, die sie 
von ihren Vätern überkommen hatten, als theuerstes Gut ihren Kindern 
und Kindeskindern verbliebe. 
1412. Sigismund von Ungarn verpfändet den Polen die Zipser 
Städte. 
1414. Sigismund von Ungarn, bereits schon am 21. Juli 1411 
zum deutschen König gewählt, wird in Aachen gekrönt. 
1519. Der spanische Heerführer Ferdinand Cortes erscheint 
mit seinen Truppen vor Mexiko, der Hauptstadt des Monte- 
zuma II. und hält, nach einer kurzen Begegnung mit diesem, 
seinen Einzug. 
1572. Johann Sigismund, Kurfürst von Brandenburg 1608 -1619, 
geboren. 
Obgleich er seinem Vater eidlich gelobt hatte, bei der lutherischen 
Kirche zu bleiben, trat er doch am Weihnachtstage 1613 zur reformierten 
Kirche über, diesen Schritt mit der Erklärung beschönigend: „dass in 
Gottes Sachen kein Revers gelte.“ — Er starb am 23. Dezember 1619. 
1576. Genter Pacifikation zwischen den sieben nördlichen 
rotestantischen Provinzen der Niederlande mit dem katho- 
lischen Süden behufs gemeinschaftlicher Abwehr der spanischen 
Gewaltherrschaft. 
1620. Schlacht am „weissen Berge“ bei Prag; es kämpften 
20000 Böhmen gegen 30 000 Kaiserliche. 
Während der kaum eine Stunde andauernden und für die Böhmen 
so verhängnisvoll endenden Schlacht, sassen deren Wahlkönig Friedrich V., 
Kurfürst von der Pfalz, die junge Königin und die Hofleute fröhlich 
plaudernd bei der Mittagstafel zu Prag, bis mit einem Mal, 
wie ein Blitzetrahl aus heiterem Himmel, die Schreckensnachricht von 
der verlorenen Schlacht, die Situation änderte. Alles floh, — so feige 
und kopflos, dass man nicht nur Krone und Scepter, welche schon
	        
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