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noch von der Volkspartei zu eiwas nötigen zu lassen, dem Wunsche
der meisten Mittel- und Kleinstaaten, welche Holstein für den
Prinzen von Augustenburg in Besitz genommen haben
wollten, daselbst nur die Exekution gegen die dänische Regierung
zu vollstrecken.
Die Ausführung wurde Hannover und Sachsen übertragen,
welche mit je 6000 Mann in Holstein einrücken sollten — und Oester-
reich und Preussen mit je 5000 Mann als Reserven an der Grenze
Stellung nehmen.
1864. Die Bundeskomissäre übergeben den österreichisch-preus-
sischen Oivilkommissären Holstein und Lauenburg, worauf
der Rückmarsch der Hannoveraner und Sachsen
erfolgt.
Die aus Schleswig-Holstein zurrückkehrenden Truppen, ziehen
in Berlin ein.
1868. Turm-Einsturz am Dom zu Fritzlar.
1870. Gefecht beı Blois.
Die ofüzielle Depesche meldet hierüber:
Der Königin Augusta in Berlin.
Versailles, 8. Dez’ Gestern Abend ein heftiges glückliches Gefecht
der 17. Division auf dem Marsche nach Blois, halbwegs bei Meung;
wir erwarten dort noch mehr Widerstand; ein Geschütz und eine Mitrail-
leuse genommen, 150 Gefangene. Wilhelm.
An demselben Tage beginnt bei Beaugency die vier-
tägige Schlacht zwischen den siegreichen Deutschen und den
Franzosen („Westloirearmee“) unter General Chanzy.
Die ofüzielle Depesche meldet:
Versailles, 8 Dez. Im Vormarsch auf Beaugency stiess die 17.
Division gestern westlich von Meung auf ein frisches feindliches Corps
von 15—17 Bataillons mit etwa 26 Geschützen und vertrieb dasselbe in
lebhaftem Gefechte, in welches auch die 1. bayerische Division noch
erfolgreich eingriff aus allen Positionen. Der Feind verlor 260 Gefangene,
1 Kanone und 1 Mitrailleuse.
An demselben Tage hatte die 6. Kavallerie-Division bei
Salbris und die Avantgarde des 3. Armee-Corps bei Nevoy nord-
westlich von Gien, glückliche Verfolgungs-Gefechte gegen die
Arrierregarden der den Rückzug fortsetzenden Loire-Armee.