— 656 —
9. Dezember.
1212. Der junge Hohenstaufe Friedrich II. wird zum König der
Deutschen gekrönt.
Am 25. Juli 1215 empfing er die deutsche Krone zum zweiten
Male in Aachen.
1315. Bündnis der Kantone Schwyz, Uri und Unter-
walden, auf der Versammlung zu Brunnen urkundlich „auf
ewige Zeiten errichtet und beschworen.“
Die betr. Schriftstücke sind noch im Archiv zu Schwyz aufbewahrt.
1437. Kaiser Siegmund stirbt zu Znaim in Mähren, im
siebzigsten Jahre seines Alters.
Er liess sich kurz vor seinem Ende mit dem kaiserlichen Ornat
bekleiden und starb sitzend „als Herr der Welt“, wie er selbstgefällig
sagte.
Da er mehr in Ungarn als in Deutschland war, hat er auf letzteres
nur wenig eingewirkt. Siegmund bhinterliess Deutschland in tiefer Zer-
rüttung. Wie während seiner 28jährigen Regierungszeit im Innern das
Ansehen der Krone abnahm, so rissen sich nach Aussen viele und schöne
Provinzen vom Reiche ab. Mit ihm erlosch das Haus der Luxemburger.
1594. Gustav Adolf, König von Schweden und Vertreter der
protestantischen Sache in Deutschland, geboren.
1641. Anthonie van Dyck, Porträt und- Historienmaler, stirbt.
1708. Prinz Eugen erobert die Citadelle der Stadt Lille, nach-
dem diese selbst bereits am 22. Oktober kapituliert hatte.
1710. Schlacht bei Vılla Vıiciosa.
Die Franzosen und Spanier unter Vendome siegen über das ver-
einigte Heer der Oesterreicher und Engländer.
1717. Johann Joachim Winkelmann, ein berühmter Kunst-
kenner, zu Stendal als Sohn eines Schuhmachers geboren.
1797. Kongress zu Rastatt. (Er währte bis zum 23. April 1799.)
Deutschlands Demütigung.
Ohne im Felde besiegt zu sein, erlag es den Franzosen durch
die elende Politik seiner Fürsten und dem jämmerlichen Zustand seiner
Verfassung, in der das Volk gar nichts mitzureden hatte. In Rastatt
kamen die deutschen Diplomaten mit den französischen zusammen, „um
den Frieden für das deutsche Reich festzustellen.“ Mit frechem Ueber-
mute behandelten da die französischen Gesandten die unglücklichen
kleinen Reichsstände, von denen manche durch die französische Besitz-
ergreifung plötzlich zu Bettler geworden waren.