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Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1918. (45)

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Bibliographic data

fullscreen: Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1918. (45)

Periodical

Persistent identifier:
gvbl_bayern
Title:
Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern.
Place of publication:
München
Publisher:
Vaterländischer Hilfsdienst
Document type:
Periodical
Collection:
bayern
Publication year:
1874
1918
DDC Group:
Recht
Copyright:
Ewiger Bund

Periodical volume

Persistent identifier:
gvbl_bayern_1918
Title:
Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1918.
Volume count:
45
Publisher:
Hofbuchdruckerei E. Huber
Document type:
Periodical volume
Collection:
bayern
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund

Contents

Table of contents

  • Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern.
  • Gesetz- und Verordnungs-Blatt für das Königreich Bayern. 1918. (45)

Full text

Nr. 1. 7 
Merkblatt. Wuster 1. 
An die Eltern und Vormünder der zur Schulentlassung kommenden Knaben und Mädchen. 
Die Wahl des Berufes * 
ist der wichtigste Entschluß im Leben eines jungen Menschen; seine ganze Zukunft, sein ganzes Lebensglück hängt davon ab. 
erupslicht 
ist es, den Kindern bei diesem wichtigen und schweren Entschluß mit Rat und Hilfe zur Seite zu stehen, sich bei- 
zeiten darüber klar zu werden, was aus ihnen werden soll, und sie dann nach reiflicher Prüfung und Überlegung 
einem Beruf zuzuführen, der ihnen für die Zukunft ein genügendes Auskommen und innere Befriedigung verspricht. 
Den Eltern und Vormündern muß aufs dringendste 
zur Beherzigung . 
empfohlen werden:. · » * , » « 
.WcuncsdicVermdgengiundEntkommensvekbaltumcderFamilienurirgendwiegestatten,,sollte1cder 
Rnabe und jedes Mädchen eine gute und gründliche Ausbildung in einem bestimmten Berufe erhalten, sei es nun 
in der Landwirlschaft, in einem Handwerk, im Handel oder in der Hauswirtschaft. Wer die nächste ungelernte Ar- 
beit ergreift, die sich bietet, der verdient freilich schueller Geld. Die Eltern bringen deshalb ein Opfer, wenn sie 
ihr Kind einc längere Lehrzeit durchmachen lassen; aber dieses Opfer macht sich später reichlich bezahlt. Der ge 
lernte Arbeiter hat in seinem Einkommen den ungelernten bald für immer überflügelt; er ist viel weniger der Ge- 
fahr ausgesetzt, auf längere Zeit arbeits= und verdienstlos zu werden, er genießt überall ein höheres Ansehen als 
der ungelernte Arbeiter und arbeitet mit Lust und Liebe, weil seine Arbeit nicht nur seine Hände, sondern auch 
seinen Geist beschäftigt. 
2. Für die Wahl des Berufes sollen immer nur die Neigungen und Fähigkeiten des Kindes entscheidend 
sein, nicht aber das Bestreben, das Kind unter allen Umständen einem „besseren“ oder „vornehmeren" Beruf zuzu- 
führen. Der vornehmste Beruf ist für jeden Menschen derjenige, für den er sich am besten eignet und in dem er 
das Tüchtigste leisten kann. Besonders für das Studium und für den kaufmännischen Beruf sollten nur diejenigen 
bestimmt werden, die eine ganz besondere Fähigkeit dazu mitbringen. Ein tüchtiger Handwerker, der sein Fach ver- 
steht, ist viel mehr wert, als ein Beamter oder ein Kaufmann, der den Anforderungen seines Berufes nicht voll- 
ständig gewachsen ist. Auch der so viel begehrte Schreiberberuf ist überfüllt und bietet keine günstigen Aussichten. 
3. Es hat zu allen Zeiten Modeberufe gegeben, denen die jungen Leute in Scharen zuströmten. Die Zeiten 
ändern sich aber und Angehörige früherer Modeberufe sind dann mehr als genug, während andere Gewerbe des 
notwendigen Nachwuchses entbehren. Es sollen daher nur diejenigen den genaunten Berufen sich zuwenden, die ein 
besonderes Geschick dazu haben; die übrigen werden in anderen Berufen besser vorwärts kommen, denn andere Ge- 
werbe brauchen auch tüchtige Leute. . — 
4. Wer auf dem Lande geboren und aufgewachsen ist, wird sein Brot am besten und sichersten wieder auf 
dem Lande finden, wo begabte Köpfe und kräftige Arme überall gebraucht werden. Auch in der Stadt ist nicht 
alles Gold was glänzt: die hohen Barlöhne werden durch die größeren Ausgaben für Wohnung, Kleidung und 
Nahrung reichlich aufgewogen, Arbeitskräfte sind in Friedenszeiten im Überfluß vorhanden und auch soust ist das Leben 
nicht soschön und angenehm, wie es dem Landbewohner bei einem kurzen Aufenthalt in der Stadt vielleicht scheinen will. 
Welcher Beruf für jedes Kind der beste und geeignetste ist, das kann das Kind selbst und das können auch die 
Eltern nicht immer ganz richtig beurteilen. Es gehört dazu nicht nur eine ganz genaue Kenntnis des Kindes selbst, 
seiner körperlichen, geistigen und Gemütsanlagen, sondern auch eine ebenso genaue Kenntnis der Anforderungen, welche die 
verschiedenen Berufsarten an ihre Angehörigen stellen, und der Aussichten, die sie für das fernere Fortkommen bieten. 
Da die Eltern unmöglich die Verhältnisse in allen Berufen überblicken und auch die Fähigkeiten ihrer Kinder 
nicht immer ganz zutreffend beurteilen können, so erteilen die bei den gemeindlichen Arbeitsämtern errichteten 
Berufsberatungsllellen 
unentgeltlich Rat und Aufschluß in allen Fragen der Berufswahl. Sie sollten auch von solchen IJugendlichen, die 
bereits einen Beruf gewählt haben, noch um Nat angegangen werden. Erfahrene Angehörige der verschiedensten 
Berufe wirken bei diesen Stellen mit Lehrern und Arzten zum Wohle der Jugend zusammen und bürgen für eine 
sachgemästze und unparteiische Beratung. 
Die gemeindlichen Arbeitsümter 
selbst vermitteln jederzeit Lehr- und Aufangsstellen in allen Berufen. 
· Eine richtige und dem Wohl der schulentlassenen Jugend entsprechende Beratung und die Vermittlung ge- 
eigneter Lehrstellen ist aber nur dann möglich, wenn die Arbeitsämter über die körperlichen und geistigen Fähig- 
keiten der Knaben und Mädchen genau unterrichtet sind. Die Schule unterstützt deshalb die Tätigkeit der Arbeits- 
amter dadurch, daß sie ihnen die nötigen Aufschlüsse über Anlagen und Fleiß der Schüler, über ihre Leistungen 
in den wichtigsten Unterrichtsgegenständen und ihren Gesundheitszustand erteilt, falls nicht die Eltern oder 
Vormünder dagegen ausdrücklich Widerspruch erheben. 
Schon jetzt zu Beginn des Schuljahres werden Eltern und Vormünder auf die Wichtigkeit der Berufswahl 
und auf die Tätigkeit der Berufeberatungsstellen und der Arbeitsämter aufmerksam gemacht. Mögen sie es nicht 
versäumen, rechtzeitig bei diesen Stellen Nat und Hilfe zu suchen, um den geeignetsten Beruf auszuwählen. Die 
Kinder werden es ihnen später einmal danken, wenn sie in einem Beruf Aufnahme gefunden haben, in dem sie mit 
Lust und Liebe und mit gutem Erfolg ihrer Arbeit obliegen können. Aber auch für jeden Beruf und für die Ge- 
samtheit des Volkes ist es von der größten Wichtigkeit, daß jeder an den Platz im Leben gestellt wird, an dem er 
nach seinen Kräften und Fähigkeiten das Höchste und Beste erreichen kann. Nur so kann die Leistungsfähigkeit der 
deutschen Volkswirtschaft erhalten und gesteigert werden.
	        

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