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Deutschland und der Weltkrieg.

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Monograph

Persistent identifier:
hintze_weltkrieg_1915
Title:
Deutschland und der Weltkrieg.
Buchgattung:
Sachbuch
Place of publication:
Leipzig, Berlin
Publishing house:
B. G. Teubner
Document type:
Monograph
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1915
DDC Group:
Politik
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

  
Der Geist der deutschen Kultur . 63 
  
dem Einfluß der Renaissance stehen, wahlverwandt. So ist die große 
suggestive Weltwirkung wohl zu verstehen; es ist sicherlich eines der be— 
dentenden Ergebnisse der europäischen Entwicklung. Aber es ist schwer- 
lich HOaß oder Vorurteil, wenn wir ODeutschen in einem derartig ge- 
brochenen, mit der Volksreligion entzweiten und darum so völlig ratio- 
nalistischen Geiste nicht die Macht des Fortschrittes, sondern das Altern 
einer großen Kultur zu erkennen meinen. Es ist ja auch das Urteil 
vieler Franzosen selbst, angesichts der Tatsache, daß alle Erneuerungen 
und Verjüngungen doch immer wieder nur in den Klerikalismus hinein- 
führen. Wer sich der geistvollen Essays von Melchior de Vogus in 
den älteren Jahrgängen der Revuc des deux mondes crinnert, denkt 
an wundervolle Außerungen der Herbststimmung, und wer die Sozial- 
romane des modernen, heute so grimmigen Voltaire, den Mannequin 
d’Osier oder den Anneau d’améthiste, gelesen hat, weiß, daß die natur- 
gemäße Folge jedes solchen bloßen Rationalismus, die Skepsis, bereits 
in hohem Maße eingetreten ist. Vorläufig hat dagegen freilich ein rasender 
Nationalismus und die Religion des Revanchegedankens als „neuer 
Idealismus“ sich erhoben und sich mit allem Glanz der aus dem 18. Jahr- 
hundert stammenden französischen Kulturansprüche neu vergoldet. Aber 
auf die Dauer wird das eine dürftige und wenig prodnktive Idee sein.) 
Was nun aber unseren dritten großen Gegner anbetrifft, so kann hier 
9) S. Boutronx, La pensbe allemande et la pensée française in der Revue 
politiqgue internationale, September —Oktober 1914; es ist ein im Mai 1913 
in Berlin gehaltener Vortrag, der eine nicht tiefgehende, aber sehr sympathische 
Würdigung des deutschen Geistes und seines Verhältnisses zum französischen 
enthält. Seit dem Kriegsausbruch hat nun aber der feine und liebenswürdige 
Denker alle Fassung verloren und in der Revue des deux mondes Okftober 191# 
einen völlig entgegengesetzten Aufsatz LAllemange et la guerre veröffentlicht, 
den der Herausgeber mit den treffenden Worten einführt: „M. Boutroux nous 
explique, nous fait Ccomprendre le détestable sophisme qui apreés avoir per- 
verti läme allemande tout entiére, a fait d’'une nation dque nos grands-péres 
Ont admirée et aimée une Ccréation contre nature et, dans le sens latin du 
mot, un monstre dont Iégoisme implacable pese lourdement sur le monde.“ 
Der Sophismus besteht in der Philosophie der Gewalt, die mit der Prussiani- 
sation in Deutschland eingezogen sei; der dentsche Geist sei la Ssavante barbarie, 
die ein Hôöchstmaß von Wissenschaft und Technik im Interesse deutscher Welt- 
herrschaftsabsichten verwendet. Die deutsche Barbarei ist antidemokratische, mili- 
taristische und imperialistische Inhumanität. So ist der Vorwurf der „Barbarei“ 
in der Literatur ersten Grades gemeint, in der zweiten Grades wird daraus 
dann einfach Kannibalismus, Kindermord, Kunsthaß usw. Viel feiner als Bou- 
troux führt in das Wesen der französischen Kultur ein George Sorel, Les 
illusions du progrés", 1911 und Karl Voßler, Frankreichs Kultur im Spiegel 
seiner Sprachentwicklung, 1913.
	        

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