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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

43 
Habgier, der Willkür und den Launen ihrer Günstlinge überlieferten, 
die ihrerseits als Gegendienst für die Abgaben und für die willenlose 
Gefolgschaft im Kriege zu sorgen hatten. 
Es muß einleuchten, daß bei solcher Gestaltung Rußland von 
inneren Kämpfen vollständig verschont bleiben mußte, so daß im In- 
nern gewissermaßen eine politische Friedhofsstille herrschte; daß aber 
anderseits bei straffer und rücksichtsloser Zusammenfassung aller brauch- 
baren Elemente nach außen hin eine gewaltige Macht entfaltet werden 
konnte, die für eine Eroberungspolitik um so erfolgreicher werden 
mußte, als es sich namentlich im Norden und Westen um Gegner 
handelte, die durch innere Kämpfe nach außen hin weitgehend ge- 
schwächt waren. 
Schließlich war aber die durch Gewalt und Gewöhnung erreichte 
Bedürfnislosigkeit der breiten Massen wenig in der Lage, die produk- 
tiven Kräfte des Landes zu wecken und zu steigern, so daß einmal 
schon der natürliche Reichtum des Landes nicht zur Geltung kommen 
konnte, und anderseits mußte jeder Fortschritt in der innern Entwick- 
lung des Landes ausgeschlossen bleiben, denn die Bedürfnislosigkeit 
machte keine weitgehende Teilung der Arbeit notwendig, infolgedessen 
konnte eine Gliederung in Stadt und Land nicht in dem Maße zur 
Geltung kommen, wie sie der europäische Westen aufzuweisen hat. 
Die wenigen russischen Städte hatten keinen produktiven Bürgerstand, 
der durch regen Gedankenaustausch seinen Gesichtskreis erweiterte und 
politisch selbstbewußt wurde, sondern in ihnen dominierte das Militär 
und die Beamten des Zaren, die ihre Aufgabe darin suchten, das Volk 
für den Zaren und für sich nach Möglichkeit auszuplündern; was sie 
um so leichter und gründlicher besorgen konnten, je rückständiger die 
Objekte ihrer Ausplünderung waren. Dazu kam ein brutales Zensur- 
und Polizeisystem, das jede geistige Regung sofort im Keime erstickte. 
Man darf nicht verkennen, daß ein Despotismus, der sich nicht 
selbst aufgeben will, im Innern keine andere Politik dulden kann, als 
solche, die seinen Absolutismus stärkt. Anderseits führt ein solches 
System von selbst dazu, von den innern Gebrechen und Unzulänglich- 
keiten durch eine kraftvolle und erfolgreiche Außenpolitik, d. h. durch 
Eroberungskriege abzulenken. Bei solcher erfolgreichen Eroberung war es 
nur schlimm für die eroberten Völker, die eine höhere Kultur hatten als die 
Russen. Die von letzteren unterjochten Völker des Südens und Ostens 
hatten eine Kultur nicht aufzugeben; sie gerieten nur aus einem Despo- 
tismus in den anderen. Man konnte ihnen dabei nicht einmal die 
Sprache und Religion nehmen, denn zu einer Assimilation fremder 
Völker waren die Russen als leibeigene Bauern nicht mehr geeignet. 
Anders bei den Völkern mit westeuropäischer Kultur. Um diese Völker
	        

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