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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

4 
mit den eingesessenen auf eine Kulturstufe zu bringen. mußte man 
ihnen nicht nur Recht und Freiheit, sondern überhaupt ihre Menschen- 
würde nehmen. 
In diesem Sinne hat die russische Expansionspolitik in der 
Hauptsache weder strategische, kulturelle, kolonisatorische noch kapitalisti- 
sche Zwecke verfolgt. Sie hat nur erobert, um zu zerstören und um dem 
Despotismus den Landeskindern gegenüber einen Daseinszweck zu 
geben, sowie das eigene Ansehen durch Erweiterung der Macht und 
durch das Dastehen als siegreicher Herrscher zu erhöhen und zu festigen. 
An dieser Politik ist nichts geändert, als nach den Ruriks die 
Romanows und nach diesen die Holstein-Gottorp ans Ruder kamen. 
Insbesondere hat auch Peter d. Gr. die Rechtlosigkeit der Leibeigenen 
eher verschlimmert als vermindert, obwohl er durch seinen Polizei= und 
Beamtenstaat die Macht der Bojaren ihm gegenüber zur Bedeutungs- 
losigkeit gebracht hat. Er ist auch der eigentliche Begründer der Staats- 
kirche und er hat ferner nicht ohne Geschick versucht, den Russen mit 
Gewalt die volkswirtschaftlichen Verhältnisse des Westens in gewisser 
Beziehung anzupassen. Dieser volkswirtschaftliche Fortschritt sollte 
ihm aber auch weniger dazu dienen, das Dasein der breiten Massen 
erträglicher und diese glücklicher und zufriedener zu machen, als sich 
Mittel und Heere für seine Eroberungskriege zu verschaffen. 
Peter konnte, durch seinen Absolutismus verblendet, aber keinen 
Blick dafür haben, daß die Gedankenfreiheit im Menschen auch 
eine negative Seite hat und zwar die Freiheit des Nichtdenkens. Ein 
volkswirtschaftlicher Fortschritt erfordert Willenskraft und Nachdenken, 
die zu beleben im Menschen eine Zugkraft notwendig ist, die nicht durch 
die Knute zur Außerung zu bringen ist, sondern nur durch politische 
Freiheit und durch Erziehung. Die Knute, der Galgen und Sibirien 
waren aber auch ausschließlich die Erziehungsinstrumente dieses Zaren. 
mit der er aber nur die stumpfsinnige Entsagung einer Masse erreichte, 
die arbeitete und schaffte, weil sie mußte und nicht weil sie konnte. 
Peter d. Gr. hat dann auch für die Kultur seiner Russen ebenso- 
wenig etwas Nachhaltiges geschaffen als seine Vorgänger und Nach- 
folger. Unter letzteren haben sich die Zustände noch dadurch verschlim- 
mert, daß die Günstlingswirtschaft zugenommten hat. Da, wie bereits 
bemerkt, in einem despotisch regierten Staatswesen Elemente nicht 
durch Rechtschaffenheit, Arbeit und Fleiß an die Oberfläche kommen 
können, sondern nur solche, die sich durch Schmeichelei, List und Täu- 
schung nach oben, Verleumdung, Betrug und Niedertracht gegen seines- 
gleichen und Brutalität nach unten auszeichnen, so ergibt sich der 
Schluß von selbst, welcher Grad von Ehrbarkeit in der russischen gesell- 
schaftlichen Oberschicht schließlich zur Geltung kommen mußte.
	        

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