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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

50 
der Gegenwart zurückgeführt werden, sondern sie ist allein auf die passive 
Natur der Russen zurückzuführen, die das Produkt einer langfristigen 
Entwicklung ist und die durch fundamentale Anderung der ökonomischen 
Verhältnisse nicht ohne weiteres fundamental mit verändert wird. 
Wohl aber kann die Entwicklung für die Zukunft beeinflußt und ge- 
ändert werden. 
Die passive an Entsagen gewöhnte Natur des Russen drängt sich 
weder nach Wissen und Bildung noch nach Arbeit, um zu einer besseren 
Lebenshaltung zu kommen. Diese Natur hat nur das Bedürfnis, aus- 
kömmlich zu vegetieren, sie findet deshalb den ihr zusagenden Wirkungs- 
kreis im Ackerbau. Da er hierbei den Erfolg aber nicht in der eigenen 
Arbeit sucht, so betreibt er die Landwirtschaft extensiv und überläßt das 
übrige dem lieben Gott und der hohen Obrigkeit, mit deren Politik, 
soweit sie ihm durch Eroberung mehr Land in Aussicht stellt, er sich 
solidarisch erklärt. · 
Bis auf die Arbeiter der großen Städte, die der internationalen 
Sozialdemokratie anhängen und einiger Ideologen der gebildeten Kreise 
haben sich also unter dem Schlagwort Panflavismus in Rußland auch 
in der letzten Zeit alle politisch heterogenen Elemente zu einer gemein- 
samen Zielstrebigkeit zusammengefunden. Der Zar und die Regie- 
rung, um sich die Herrschaft zu sichern und um sie in Befriedigung ihres 
Größenwahns noch nach Möglichkeit zu erweitern und um anderseits 
von den innerpolitischen Unzulänglichkeiten abzulenken; die Beamten 
und Offiziere, um sich der gefüllten Staatskrippe weiter zu erfreuen 
und um sich für ihre zügellose materielle Genußsucht andere Völker 
tributpflichtig zu machen; die Geistlichkeit, um im Namen der Recht- 
gläubigkeit für die Ausbreitung, Festigung und schließlich Weltherr- 
schuft des griechisch-katholischen Bekenntnisses zu sorgen und schließlich 
der Bauer, um mühelos seinen Landhunger durch Eroberung zu stillen, 
ob dabei in der Kultur hochstehende Bölker um die Früchte der Arbeit 
von Generationen gebracht werden, und ob durch Ausrottung und Ver- 
nichtung dieser Völker die Kulturentwicklung der Menschheit zum Still- 
stand und schließlich zum Rückschritt gebracht wird, das ist für das 
Seelenleben des Russen moralisch ebenso belanglos, als wenn er im 
Namen des Panslavismus nach asiatischer Methode innere Kolonisation 
in der Weise betreibt, daß er die in Rußland ansässigen und mit dem 
russischen Boden verwachsenen Deutschen ohne angemessene Entschädi- 
gung von Haus und Hof vertreibt und mittel- und heimatlos macht. 
Das seichte Seelenleben des Russen, das dem grüblerischen und 
harmlosen Deutschen nur deshalb undurchsichtig und unergründlich er- 
scheint, weil es durch Kulturlosigkeit stark getrübt ist, kennt nur mora- 
lische Beklemmungen, wenn es ohnmächtig ist. Ebenso kommt bei den
	        

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