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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

62 
Das Britische Reich ist bei dieser Entwicklung, wie schon bemerkt. 
kein Staatswesen geworden, wie es die kontinentalen Länder zeigen- 
In letzteren sind gewissermaßen die Angehörigen des Staates wegen da 
und derselbe trägt die Verantwortung für das gegenwärtige und zu- 
künftige Wohl und Wehe der Staatsbürger. Gemildert wird dieses 
allerdings gegenwärtig dadurch, daß das Volk durch die kommunale 
Selbstverwaltung und durch die legislative Mitwirkung zur Kontrolle 
und zur Verantwortung mit herangezogen wird. In England ist 
umgekehrt der Staat der Angehörigen wegen da und wird als deren 
Interessenvertretung nicht vom Volke, sondern von einer herrschenden 
Majorität dirigiert. Er hat nur den Zweck, dem Staatsbürger die 
bürgerliche, wirtschaftliche und politische Freiheit zu sichern und die 
Entfaltung der englischen Geschäftstüchtigkeit zu ermöglichen. Beein- 
trächtigt wird dieses nur durch die beengenden starren Formen der 
gesellschaftlichen Überlieferung. 
Eine rein parlamentarische Regierung, die in Wirklichkeit die 
politische Macht des besitzenden Bürgertums repräsentiert, hat England 
erst unter den Königen aus dem Hause Hannover bekommen, 
unter denen das Königtum trotz der entgegengesetzten Anstrengungen 
Georgs III. schließlich zu politischer Bedeutungslosigkeit vermindert 
wurde. Wenn England aber trotzdem die Monarchie wie auch den 
hohen Adel beibehielt und überhaupt schwer zu bewegen war, an über- 
kommenen Außerlichkeiten zu ändern, so lag der Grund darin, die 
Klassengliederung nicht anzutasten. Dem Bürgertum genügte es, das 
Geld und die Macht tatsächlich in den Händen zu haben; sie konnten 
sich deshalb die Bescheidenheit nach oben ganz gut leisten, zumal den 
unteren Klassen damit ein gutes Beispiel gegeben war. Eine gesell- 
schaftliche Oberschicht brauchte England aber, denn es lag dem reichen 
Emporkömmling nicht nur daran, Geld zu verdienen, sondern dieses 
auch mit den Gewohnheiten eines vornehmen Menschen auszugeben. 
Die politische und mit ihr wirtschaftliche Entwicklung Englands 
zu seiner Macht und seinem Reichtum hat das Geldverdienen in den 
Vordergrund aller staatlichen und persönlichen Interessen gestellt und 
diesem sowohl die Erziehung als auch „Denkweise angepaßt. Der Er- 
folg ist, daß in diesem Lande, das in seiner Blütezeit neben hervor- 
ragenden Staatsmännern auf allen Gebieten der Wissenschaft, sowohl 
Philosophie als auch Nationalökonomie und Naturwissenschaft, sowie 
auch Malerei und Literatur eine Menge genialer Köpfe hervorgebracht 
hat, heute der Nachwuchs, wie Kenner versichern, einer geistigen Ver- 
flachung und Oberflächlichkeit entgegengeht. Tatsache ist, daß die 
Engländer auf den Gebieten der angewandten Wissenschaft, wo es auf 
Organisation, Gründlichkeit und Wissen ankommt, uns gegenüber be-
	        

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