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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

72 
Jedenfalls sind auch hier die Motive idealistischer und nicht ma- 
terialistischer Natur. Daß unsere Gegner überhaupt ihre Motive ideali- 
stisch aufgefaßt haben wollen, mag auch noch daraus hervorgehen, daß 
sie in widerlicher Heuchelei der Welt vorzutäuschen versuchten, daß sie 
nur den deutschen Militarismus zerstören wollten, um dem deutschen 
Volke selbst die Freiheit zu bringen, nach der es schon so lange lechzt. 
Daß gerade unsere Gegner, bei denen, soweit überhaupt von 
Freiheit die Rede ist, diese nur eine hohle Phrase sein kann, einem 
Lande wie Deutschland, in dem die Menschenwürde in der ganzen Welt 
noch am höchsten bewertet wird, die Freiheit bringen wollen, gibt ihrem 
Idealismus dabei noch einen Stich ins Komische, der nur mit Un- 
wissenheit aus Größenwahn entschuldigt werden kann. 
Eine ebenso eigenartige und dabei recht wenig beneidenswerte 
Rolle haben auch die Nachkommen des alten Roms, die Italiener, ge- 
spielt. Diese haben jahrelang ein Bündnis mit den Zentralmächten 
gehabt, aus dem sie den größten Vorteil gezogen haben. Mitten im 
Kriege haben sie dieses Bündnis aufgelöst, um sich unseren Gegnern 
anzuschließen. Daß am Anfange des 20. Jahrhunderts eine derartige 
Treulosigkeit noch möglich war, zeigt allein, auf welch niedriger Stufe 
der Sittlichkeit die Menschen von heute noch stehen, selbst wenn ihre 
Vorfahren vor zweitausend Jahren schon einen Rechtsstaat hatten, der 
mehr oder weniger auch für die heutigen Verhältnisse noch Vorbild= 
liches hat. Es zeigt aber auch, wie wenig Einfluß das Christentum 
auf die wahre Natur des Menschen selbst in unmittelbarer Nähe des 
Zentrums der Kirche auszuüben vermag. 
Die Gründe, die die Italiener überhaupt in den Krieg getrieben 
haben, mögen ja in erster Linie imperialistischer Natur gewesen sein. 
Die Großstaatssucht der Italiener hat es nicht zugelassen, in einem 
Ringen aller europäischen Großstaaten nicht mitzumachen, zumal in 
einem südländischen Staat, in dem die Bewohner von Natur heißblütig 
und leicht erregbar sind, ein Blutrausch viel leichter zur Geltung zu 
bringen ist als im Norden. 
Daß die Italiener sich aber auf die gegnerische Seite geschlagen 
haben, dafür wollen sie selbst ein idealistisches Prinzip maßgebend 
machen, nämlich die Befreiung ihrer Landsleute im Tridentino und 
Südtirol von österreichischer Herrschaft, in der sie angeblich nach Be- 
freiung schmachten. Daß sie damit umgekehrt andere Nationalitäten 
in ihre politische Abhängigkeit bringen, in der sie ebensowenig wirt- 
schaftlich als kulturell etwas gewinnen können, das spielt bei dem 
mangelhaften Rechtsgefühl und dem hohlen Phrasentum der Italiener, 
die Treu und Glauben als Attribute der Dummheit ansehen, keine Rolle. 
In Wirklichkeit hat die Italiemer aber das Gefühl der Minderwertigkeit
	        

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