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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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Bibliographic data

fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

80 
Juden und Christen eine besondere Bedeutung erlangt hat und zwar 
dadurch, daß sie die Religion der Juden als auch der Christen mit der 
griechischen Philosophie in Berührung gebracht hat. Der erste Alexan- 
driner Jude, von dem eine solche Berührung und Vermittlung bekannt 
ist, ist Aristobulus, der um die Mitte des 2. Jahrh. v. Chr. lebte. Dieser 
versuchte schon, um die Theologie der Juden mit der Philosophie der 
Griechen in Einklang zu bringen, die biblischen Schriften allegorisch 
zu deuten. 
Aber erst ein Zeitgenosse Jesu, der Alexandriner Philon hat ein 
von griechischer Philosophie durchdrungenes System einer jüdischen 
Theosophie aufgestellt, in dem er gewissermaßen den jüdischen Mate- 
rialismus mit demjenigen der Stoiker verquickt hat, wobei er selbstver- 
ständlich das alte Testament auch nur allegorisch deuten konnte. 
Philon hat im Gegensatz zu Moses einen körperlosen unsichtbaren 
Gott angenommen, dessen Wesen nicht durch die Sinne zu empfinden 
ist, sondern dessen Existenz überhaupt nur durch die Vernunft zu 
erkennen ist. Dieser Gott ist besser als die Tugend und das Gute an sich 
und dabei allwissend; er ist ferner einheitlich, einfach, unvergänglich, 
ewig und getrennt von der Welt, die er geschaffen hat. Gott steht auch 
nicht mit der Materie in Berührung, die ihn beflecken würde, sondern 
er ist allein frei, während alles andere mit Notwendigkeit verknüpft ist 
und schließlich ist er nicht mit seinem Wesen, sondern nur mit der 
Wirkung in der Welt allgegenwärtig. 
Da ein solcher Gott mit dem alttestamentlichen des Moses nur 
noch den Namen gemein hat, so versuchte Philon ihn durch ein geistiges 
Mittelwesen schöpferisch und wirkend im Sinne des alten Testaments 
darzustellen. Dieses Mittelwesen zwischen Gott und Welt ist der Logos, 
der im göttlichen Sinne die Zusammenfassung der Weisheit und der 
Idee ist und der in der sinnlich wahrnehmbaren Welt sich als göttliche 
Vernunft offenbart. Der Logos soll einerseits das Denken Gottes und 
anderseits auch das Produkt des Denkens sein; er ist also in subjektiver 
Bedeutung das ideelle göttliche Urbild und in objektiver die materielle 
Erscheinung der Dinge. Als Produkt des Denkens ist der Logos auch 
Gottes Sohn und inbezug auf die Schöpfung das vornehmste Geschöpf: 
er ist aber gleichzeitig auch Weltgeist und Weltprinzip und als Wesen 
die Welt selber, die ihrerseits von und mit ihm geschaffen, in dieser 
Hinsicht der jüngere Sohn Gottes ist. Der Logos ist also in seiner 
universalen Bedeutung der in der Welt befindliche und sie belebende 
Teil Gottes. 
Der von den Steikern entlehnte Logosbegriff, der bei Philon viel 
sich selbst Widersprechendes enthält, versucht den materialistischen und 
vermenschlichten Gott des alten Testaments den Lehren des Platon und
	        

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