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Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

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fullscreen: Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.

Monograph

Persistent identifier:
hinze_sozialdemokratie_krieg_1918
Title:
Sozialdemokratie, Christentum, Materialismus und der Krieg.
Author:
Hinze, Adolf
Place of publication:
Osterwiek, Leipzig
Publisher:
Kommissionsverlag A. W. Zickfeldt.
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1918
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

82 
sondern er ist auch noch insofern Bekenner der jüdischen Weltanschauung 
gewesen, als er wohl anfänglich selbst an einen jüdischen Messias ge- 
glaubt hat, der mit Gottes oder des Teufels Hilfe den Juden die Welt 
erobern sollte, denn er selbst wurde ja vom Satan versucht, ihn anzu- 
beten, wofür dieser ihm alle Reiche der Welt mit aller Herrlichkeit 
verschaffen wollte. Auch bei seiner Gefangennahme soll er geäußert 
haben, daß, wenn er seinen Vater bittet, ihm dieser mehr denn zwölf 
Legionen Engel schicken würde. Damit aber die Schriften der Pro- 
pheten erfüllet würden, hat er das letztere nicht getan. Ferner soll er 
sich sogar Sohn Davids haben nennen lassen, um den Juden als der 
richtige Messias zu erscheinen. Selbstverständlich ist dies alles vom 
historischen Standpunkt aus nur Ccum grano salis zu nehmen, da. wie 
bereits bemerkt, die Evangelien, als tendenziöse Machwerke der ersten 
Christen, in dieser Beziehung einen sehr fragwürdigen Wert haben 
und mehr die Ansichten und Absichten der christlichen Epigonen als 
diejenigen Christi offenbaren. 
Mit Sicherheit ist dagegen anzunehmen, daß Christus die Näch- 
stenliebe nicht nur innerhalb der Glaubens- und Stammesgenossen 
predigte, sondern für den Menschen überhaupt. Christus hat in einem 
entarteten Egoismus die Quelle aller Sünde und Schlechtigkeit erkannt 
und im Altruismus, der die Liebe zur Gattung über die Eigenliebe 
stellt, die alleinige Besserung und Gottgefälligkeit der Menschen ge- 
sehen. Diesen Standpunkt betont besonders der Apostel Paulus und 
zwar sowohl in seinem Briefe an die Römer als auch an die Korinther 
in folgenden Worten: „Seid niemand nichts schuldig, denn daß ihr 
euch untereinander liebet, denn wer den anderen liebet, der hat das 
Gesetz erfüllet. Denn das da gesagt ist: Du sollst nicht ehebrechen; du 
sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis 
geben; dich soll nicht gelüsten und so ein ander Gebot mehr ist, das wird 
in diesem Wort zusammengefaßt: Du sollst deinen Nächsten lieben als 
dich selbst.“ Als Leitfaden hierfür hat Jesus ferner gelehrt, daß das 
Reich Gottes mit dem ewigen Leben kein irdisches sondern ein himm- 
lisches ist, und daß jeder daran teilnehmen kann, der daran glaubt und 
danach handelt. " 
Diese Lehre bildet die eigentliche Quintessenz des Christentums, 
soweit dieses vom Stifter selbst hergeleitet werden kann, denn die obigen 
paulinischen Briefe mit einigen anderen sind die einzigen Dokumente 
des neuen Testaments, deren historische Zuverlässigkeit einigermaßen 
verbürgt ist. . , , 
Jefus hat gewissermaßen aus dem jüdischen Gott-Herrn einen 
Gott-Vater gemacht. Die Juden standen im Gefühl ihrer Unverbesser- 
lichkeit zu ihrem Gott in einem Untertanenverhältnis, das durch Ver-
	        

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