Staatsbibliothek Logo Full screen
  • First image
  • Previous image
  • Next image
  • Last image
  • Show double pages
Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment
  • Facebook Icon
  • Twitter Icon

Rechtslexikon. Erster Band. Aagesen - Fungible Sachen. (2.1)

Access restriction

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Copyright

There is no access restriction for this record.

Bibliographic data

fullscreen: Rechtslexikon. Erster Band. Aagesen - Fungible Sachen. (2.1)

Access restriction

Public Domain Mark 1.0. You can find more information here.

Copyright

There is no access restriction for this record.

Gesetzsammlung

Persistent identifier:
holtzendorff_encyclopaedie
Title:
Encyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer und alphabetischer Bearbeitung.
Document type:
Gesetzsammlung
Collection:
German Empire
DDC Group:
Gesetzgebung
Copyright:
Ewiger Bund

Volume

Persistent identifier:
holtzendorff_encyclopaedie_0021
Title:
Rechtslexikon. Erster Band. Aagesen - Fungible Sachen.
Buchgattung:
Nachschlagewerk
Keyword:
Rechtslexikon
Volume count:
2.1
Place of publication:
Leipzig
Publishing house:
Duncker & Humblot
Document type:
Volume
Collection:
German Empire
Year of publication.:
1880
DDC Group:
Recht
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Contents

Table of contents

  • Encyklopädie der Rechtswissenschaft in systematischer und alphabetischer Bearbeitung.
  • Rechtslexikon. Erster Band. Aagesen - Fungible Sachen. (2.1)

Full text

144 Armengesetzgebung. 
Friedensrichter durch ein sporadisches Eingreifen keine andere Richtung gaben. Die 
Armenlast wurde dadurch eine bloße Geldfrage, ein Hauptstreitpunkt der Lokal- 
interessen, welche das Niederlassungsrecht in unerträglicher Weise verwickelten. Aus 
allem Streit der Einzelinteressen heraus kam die Parlamentsgesetzgebung immer nur 
zu Palliativen, welche augenblicklich den Ueberlasteten erleichterten, den Druck auf 
die arbeitenden Klassen aber bald nur verschlimmerten. Das Nothmittel der „Orts- 
angehörigkeitsatteste“ mußte immer verderblicher auf die Lage der fleißigen Arbeiter 
zurückwirken. Nirgends verfolgt diese spätere Gesetzgebung einen zusammenhängenden 
Plan zur Erhöhung der Gesammtarbeitskraft des Volks, sondern die Gesichtspunkte 
einer regierenden Klasse, welche um Vertheilung der Armenlast streitet. Arbeits- 
herren wie Armenaufseher sind nur bestrebt, die Entstehung aller Verhältnisse zu 
hindern, durch welche der Arbeiter ein Niederlassungsrecht erwerben könnte. Die 
möglichste Ausbeutung der Arbeitskraft, unter Vermeidung der Gefahr einer Er- 
höhung der Armenlast, führt einerseits zu einem bellum omnium contra omnes; 
während fie andererseits dem Arbeiter nicht nur die Gelegenheit, sondern auch die 
Neigung benimmt, außerhalb seines Arbeitsorts eine lohnende Thätigkeit zu finden. 
Gerade den Städten, in welchen jetzt die industrielle Gesellschaft zu keimen be- 
gann, fehlte in England der Kommunalsinn, die Gewöhnung an eine selbstthätige 
Verwaltung der öffentlichen Angelegenheiten des Nachbarverbandes. Auf dem Höhe- 
punkt der Parlamentsregierung wird auch ihre Schwäche sichtbar, daß sie neuen 
Bedürfnissen der Gesellschaft schwer gerecht zu werden vermag. Die aus dem In- 
teressenstreit hervorgehende Majoritätsregierung entschließt sich zu ernstlichen Re- 
formen erst, wenn die Mißstände bis zur Unerträglichkeit gestiegen sind. Sporadisch 
war dieser Zustand schon eingetreten, seitdem das sogenannte Allowance-System 
angefangen hatte den Lohnarbeitern nach Verhältniß der Lebensmittelpreise einen 
Zuschuß aus der Armenkasse für jeden Kopf der Familie zu bewilligen, und damit 
die Armensteuern der Gemeinde in einen Zuschuß für die Arbeitgeber zu ver- 
wandeln. Eine lokale Abhülfe wurde nun durch Gilbert's Act und durch die 
Select Vestries Act in solchen Gemeinden geschaffen, welche die Annahme des 
neuen Gesetzes beschlossen, und zwar in der Weise, daß den Gemeindesteuerzahlern 
die Befugniß ertheilt wird, durch gewählte Verwaltungsräthe aus ihrer Mitte die 
Armenfonds rationeller zu verwalten. Inzwischen war dennoch die Armenlast im 
J. 1818 bis auf annähernd 8 000 000 K gestiegen. Es bedurfte erst einer durch- 
greifenden Umbildung der Staatsverfassung durch die Reform-Bill und einer 
völligen Verwilderung der Kirchspielsarmenpflege, ehe sich die regierende Klasse 
entschloß, ein neues Verwaltungssystem auf England und Wales als Ganzes 
auszudehnen. 
Das Englische Armengesetz von 1834 ist auf diesem Wege zu keinem 
organischen Anschluß an die älteren Institutionen des Staats gelangt, sondern nur 
zu einer Verwirklichung der sozialen Ideen der englischen Mittelstände, insbesondere 
der städtischen Bevölkerungen, denen in der Neubildung der Gesellschaft ein kom- 
munaler Gemeinsinn am meisten fehlt. Die Einseitigkeit einer wirthschaftlichen 
Verwaltung, welche in den mechanischen Bureaukratismus verläuft, charakterisirt die 
neu gestaltete Armenpflege. Das neue Gesetz macht, als Probirstein der Arbeits- 
sähigkeit, die Aufnahme des Unterstützungsuchenden in ein Armenarbeitshaus 
zur Regel, die Hausunterstützung zur Ausnahme; jedoch ist in Milderung der großen 
Härten des Armenhaussystems jene Regel in immer zahlreicheren Fällen durch- 
brochen worden Der Chef des Staatsarmenamts führt die „Direktion und Kon- 
trolle“ der gangen Armenverwaltung durch Generalregulative und Reskripte, welche 
für die Einzelverwaltung die maßgebende Autorität bilden. Zwölf Staatsinspektoren 
und 50 Rechnungsrevisoren verbinden die Centralstelle mit der Ortsverwaltung, 
die in dem besoldeten Sekretär (clerk) des Kreisarmenverbandes als dem eigent- 
lichen Verwaltungsdirektor ihren Schwerpunkt findet. Unter „ihm agiren die be-
	        

Cite and reuse

Cite and reuse

Here you will find download options and citation links to the record and current image.

Volume

METS METS (entire work) MARC XML Dublin Core RIS IIIF manifest Mirador ALTO TEI Full text PDF DFG-Viewer OPAC
TOC

Image

PDF ALTO TEI Full text
Download

Image fragment

Link to the viewer page with highlighted frame Link to IIIF image fragment

Image manipulation tools

Tools not available

Share image region

Use the mouse to select the image area you want to share.
Please select which information should be copied to the clipboard by clicking on the link:
  • Link to the viewer page with highlighted frame
  • Link to IIIF image fragment