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Lesebuch für Landwirtschaftliche Winterschulen und ähnliche Anstalten im Königreich Bayern.

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Monograph

Persistent identifier:
maier_bode_winterschulen_1913
Title:
Lesebuch für Landwirtschaftliche Winterschulen und ähnliche Anstalten im Königreich Bayern.
Buchgattung:
Fachbuch
Keyword:
Landwirtschaft
Place of publication:
Stuttgart
Publishing house:
Verlagsbuchhandlung von Eugen Ulmer
Document type:
Monograph
Collection:
Kingdom of Bavaria.
Year of publication.:
1913
DDC Group:
Wirtschaft
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Full text

— 139 — 
erließen einen Aufruf an die Frauen im preußischen Staate. Sogleich gab 
auch das weibliche Geschlecht alles, worauf es doch sonst hohen Wert legt, 
jede Art von Schmuck, jedes Kleinod, jedes Ersparte. Witwen gaben 
einen Teil ihrer dürftigen Pension hin, die Armsten doch noch irgend etwas, 
die meisten ihre Arbeitskräfte. Auch die dienende Klasse blieb nicht zurück. 
— Ein glänzendes Beispiel von Vaterlandsliebe gab in Breslau Ferdinande 
v. Schmettau, die zwar ganz arm, aber im Besitze eines schönen, reichen 
Haares war. Sie opferte dasselbe um das gelöste Geld den Freiwilligen 
zukommen zu lassen. Ihr Edelsinn wurde aber in ganz unerwarteter Weise 
belohnt. Viele wünschten eine bleibende Erinnerung an ihre hochherzige 
Tat zu besitzen. Es fand daher dankbare Anerkennung, als jemand das 
verkaufte Haar wieder kaufte und daraus allerlei Zieraten, Ringe, Ketten 
u. s. w. anfertigen ließ. Das Verlangen nach einem solchen Stück war so groß, 
daß der Verkauf der Schmucksachen nach wenigen Wochen dem Freiwilligen- 
foolnds die Summe von 139 Talern eingebracht hatte. — Goldene Trau- 
ringe wurden aus allen Gegenden des Landes zu mehreren Tausenden hin- 
gegeben. Es war die Veranstaltung getroffen, daß man dafür eiserne Ringe 
mit der Inschrift: „Gold gab ich für Eisen 1813“ zurückerhielt und diese 
Ringe werden in den betreffenden Familien noch jetzt wie ein Heiligtum 
betrachtet. Außer diesem Sinn der Frauen das Liebste herzugeben, zeigten 
sie sich auch in unausgesetzter Tätigkeit für die gute Sache. Frauen und 
Mädchen aus allen Ständen, selbst aus den höchsten, nähten Mäntel, Hosen, 
Hemden, zupften Wundfäden und strickten mit Emsigkeit für die Freiwilligen 
und nicht wenige waren es, die nicht imstande wie andere Geld und Kleino- 
dien darzubringen, auf solche Weise durch ihrer Hände Arbeit dem Vaterlande 
den innigsten Tribut zollten. Später aber haben sie bei Kranken und Ver- 
wundeten in den Lazaretten und Krankenhäusern eine Aufopferung be- 
wiesen, die des schönsten Kranzes wert ist. Überhaupt war das weibliche 
Geschlecht von einem Feuer für die Sache des Vaterlandes entbrannt, 
dem an Glanz und Glut kaum etwas gleichkommt, was irgend die Ge- 
schichte berichtet. 
Ohne die patriotischen Beiträge hätte die Bildung der freiwilligen 
Jägerabteilungen und anderer freiwilligen Scharen weder den Anfang 
gewinnen können, den sie wirklich gewann, noch hätte im Kriege selbst 
der Bestand derselben erhalten werden können. Ohne den tatkräftigen 
Beistand der Frauen aber hätte alles nicht so schnell ins Werk gesetzt, später 
noch verstärkt und in Vollzähligkeit erhalten werden können. Durch ihre 
Aufopferung und Pflege sind endlich Tausende verwundeter und kranker 
Krieger dem Vaterlande erhalten worden, die in verhältnismäßig kurzer 
Zeit in die Reihen der Kämpfer zurückkehren konnten. 
So arbeitete denn in Preußen mit Aufbietung aller Kraft jeder auf 
das gemeinsame Ziel hin. Gegen ein ganzes Volk aber, welches mit starkem 
Willen und nachhaltiger Kraft für seine höchsten Güter, Freiheit und Un- 
abhängigkeit, mit Freudigkeit und Vertrauen auf seine gerechte Sache in 
den Tod gehen will, werden alle Eroberer der Welt auf die Länge nichts 
ausrichten können. Naq H. Beitzte.
	        

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