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Auswahl für das Feld.

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Bibliographic data

fullscreen: Auswahl für das Feld.

Monograph

Persistent identifier:
treitschke_feld_1917
Title:
Auswahl für das Feld.
Author:
Treitschke, Heinrich von
Editor:
Freytag-Loringhoven, Hugo Friedrich von
Place of publication:
Leipzig
Publisher:
S. Hirzel
Document type:
Monograph
Collection:
deutschesreich
Publication year:
1917
Scope:
313 Seiten
DDC Group:
Geschichte
Copyright:
Ewiger Bund
Language:
German

Chapter

Title:
Das Heerwesen
Document type:
Monograph
Structure type:
Chapter

Contents

Table of contents

  • Auswahl für das Feld.
  • Cover
  • Title page
  • Vorwort
  • Inhalt
  • Ein Lied vom schwarzen Adler
  • Die Freiheit
  • Das deutsche Ordensland Preußen
  • Fichte und die nationale Idee
  • Die Völkerschlacht bei Leipzig
  • Die Schlacht bei Belle-Alliance
  • Zum Gedächtnis des großen Krieges
  • Das Heerwesen
  • Die goldenen Tage von Weimar
  • Friedrich Hebbel

Full text

samer werden; das Spießrutenlaufen kommt auf, denn nur durch 
gräßliche Mißhandlungen ist eine so verworfene Bande in Ord— 
nung zu halten. So bürgerte sich begreiflicherweise wieder die 
Vorstellung ein, der Kriegsdienst sei eine Schande. 
Hier bleibt es Preußens Ruhm, daß es dem modernen Europa 
wieder die Rückkehr zu einer natürlichen und sittlicheren Auffas- 
sung eröffnet hat. Zwar muß der Versuch, den Gustav Adolf 
unternahm, ein Heer zu bilden, das für sein Vaterland und seinen 
Glauben kämpft, als eine historische Tat gepriesen werden, aber 
nach dem Tode des gewaltigen Nordlandshelden ist auch seine 
Schöpfung rasch wieder zerfallen. Erst König Friedrich Wil- 
helm I. hat dann im ersten Paragraphen seines Kantonreglements 
den Gedanken der allgemeinen Wehrpflicht wieder als einen poli- 
tischen Grundsatz seines Staates ausgesprochen: „Jeder preußische 
Untertan ist für die Waffen geboren.“ Die Waffenpflicht soll 
jedem Bürger als eine Ehrenpflicht gelten. 
Unwiderstehlich hat das Beispiel des deutschen Nationalheeres 
auf das übrige Europa gewirkt; alles, was man früher darüber 
spottete, hat sich als Täuschung erwiesen. Es war die Regel im 
Ausland, mit Achselzucken auf die preußischen Landwehren herab- 
zusehen und auf das preußische Kinderheer. Wie anders ist es 
gekommen. Deutlich hat sich gezeigt, daß im Kriege die morali- 
schen Faktoren schwerer wiegen als die technische Ausbildung; und 
es hat sich weiter gezeigt, daß mit der wachsenden technischen Er- 
fahrung der Kaserne eine sittliche Verwilderung Hand in Hand 
geht. Die alten Sergeanten Frankreichs sind den deutschen Truppen 
durchaus nicht, wie die Franzosen erwarteten, überlegen gewesen. 
Man darf es aussprechen: das Problem, die Kräfte der Nation 
militärisch zu erziehen und wirklich zu verwerten, ist zuerst in Deutsch- 
land in vollem Ernst in Angriff genommen worden. Wir besitzen 
in unserem Heere eine eigentümliche, notwendige Fortsetzung des 
Schulwesens. Für viele Menschen gibt es kein besseres Mittel der 
Erziehung; für sie ist das Drillen, der Zwang zu Sauberkeit und 
248
	        

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