Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

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zu hohen Ehren gebracht haben, sind die bedeutendsten Iwan Müller 
in Moskau, Beer in Paris und die Gebrüder Bärmann in Mündher 
Der hervorragendste Klarinettist unserer Zeit ist der vor kurzem ver- 
storbene Kammervirtuos Mühlfeld in Meiningen. 
Fast alle bedeutenden Komponisten unseres Jahrhunderts haben 
in unsterblichen Werken der Klarinette eine besondere Aufmerksamkeit 
gewidmet. Beethoven, Mozart, Mendelssohn, Schumann, Schubert 
und hauptsächlich Weber schrieben sogar größere Kompositionen für 
dieses Instrument. 
Die erste Klarinette wurde von dem Instrumentenmacher Christoph 
Denner, welcher von 1655 bis 1707 in Nürnberg lebte, konstruiert 
und hatte anfänglich nur sieben Tonlöcher und zwei Klappen. Alle 
halben Töne mußten künstlich, teils durch halbe Deckung der Löcher 
teils durch das Nachlassen der Lippen und das Zurückziehen der 
Zähne vom Mundstück erzeugt werden. Bei dieser Einrichtung war 
es daher fast unmöglich, eine reine, chromatische Tonleiter zu blasen. 
Nur erst allmä lich und nachdem mancherlei Anderungen an dem 
Mechanismus des Instrumentes vorgenommen worden waren, 
gelangte die Klarinette zu ihrer heutigen, allen Anforderungen der 
euzeit entsprechenden Vervollkommnung. 
68. Die Trompete. 
Gedankengang: 
J. Einleitung. Unter allen Blasinstrumenten nimmt die Trompete 
die erste Stelle ein. Warum? · 
II. Ausführung: 
1. Die Bauart der Trompeten (Form, Einrichtung, Mundstüch,. 
2. Die verschiedenen Mundstücke. 
3. Notwendigkeit eines guten Ansatzes. 
4. Die Trompete früher und jetzt. 
III. Schluß. Bei natürlicher Anlage große künstlerische Fertigkeit. 
Ausführung: 
Unter allen Blechblasinstrumenten nimmt die Trompete die erste 
Stelle ein. Wegen ihres schönen erfrischenden Tones wird das 
Spielen derselben auch von allen Musikern mit Vorliebe erlernt. 
Die Trompete eignet sich ebensogut zum Melodie= wie auch 
zum Begleitinstrument. Vor allen Dingen it sie als Soloinstrument 
ei jeder Orchesterbesetzung unentbehrlich. 
Trompeten gibt es in verschiedener Form und Einrichtung, in 
kurzer und längerer Bauart, mit Pumpen-, Walzen--, Trommel- 
und mehreren, verschiedenartig eingerichteten Zylinderventilen; im 
Prinzip sind alle gleich, jedoch bieten letztere den Vorzug zur Er- 
langung technischer Fertigkeit. Trompeten mit engen Röhren haben 
einen scharfen, schmetternden Ton; je weiter die Röhren, um so 
voller und weicher wird derselbe. Auch das Mundstück trägt zur 
Klangfarbe des Tones wesentlich bei. 
Mundstücke mit tiefem Kessel haben einen weichen vollen Ton. 
Mundstücke mit kleinen Offnungen geben eine „gute Höhe her“, der
	        
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