Hast du dir auf diese Weise und durch das Lernen der Sprach-
und Satzlehre genügende Sprachkenntnisse erworben, so vrrsuche
einen gelesenen usterausfsas oder ein nicht zu langes, gut gelesenes
Lesestück, eine Beschreibung und dergl. erst mündlich und dann
f W wiederzugeben. as ist eine vorzügliche übung. Ein
älterer Kamerad oder Freund wird gern bereit sein, deine Arbeiten
durchzusehen, dich auf die verschiedenen Fehler aufmerksam machen
und dir mit Rat und Tat beistehen.
Sollte der Anfang nicht so recht befriedigen, so denke: „Aller
Anfang ist schwer“, „Es ist kein Meister vom Himmel gefallen“ und
„Übung macht den Meister“. Werde nicht mutlos, sondern studiere
um so fleißiger. Ein weiteres zielbewußtes Studium der Satz= und
Sprachlehre wird dir von Vorteil und weitere Nachbildungen von
Musteraufsätzen werden dann von Erfolg begleitet sein. Du wirst
dir dadurch nach und nach reiche Gedanken und einen großen Sprach-
chatz erwerben und deine weiter ausgearbeiteten Aufsätze werden
ir jetzt Freude bereiten. Studiere fleißig die Aufsatzsünden und
präge sie dir ein. Vermeide schwulstige Redensarten und bilde nie
verwickelte Satzungeheuer. Ein guter Aufsatz muß einfach im Aus-
druck sein und kurze, klare Sätze enthalten.
Der so an seiner Fortbildung arbeitende Beamte wird die
schönsten Erfolge haben und reichen Lohn für seine Arbeit finden,
wenn er durch seinen Fleiß sich später eine geachtete Beamtenstellung
errungen hat.
Anmerkung: Siehe auch Aufsatz 51.
Verfügung einer Behörde.
Der Präsident des Preußischen Eisenbahn-Zentralamtes hat an
die Bureaubeamten kürzlich eine Verfügung ergehen lassen, in der
vor allen Dingen gefordert wird, in dienstlichen Schreiben solche
Wort= und Satzbildungen zu vermeiden, die gegen Sprachgebrauch
und Sprachempfindung verstoßen. Die Satzbildung soll kurz, klar
und einwandfrei sein, da die Schreiben des Zentralamts zum großen
Teil an Behörden und Großgewerbetreibende weitergehen. Als
veraltet und zum Teil sprachwidrig werden Worte bezeichnet wie
diesbezüglich, stattgehabt usw.
Uollständig ausgearbeitete Musteraufsätze.
a) Militärischen Inhalts.
1. Die Dienstobliegenheiten eines Bataillons=
(Regimentsgschreibers.
— Gedankengang:
. Das Geschäftszimmer des Bataillons.
.Der Chef des Geschäftszimmers.
Die Wahl des Bataillonsschreibers.
4. Welche Eigenschaften muß derselbe haben?
J□——