Festungen beobachten, die Schwächen und Krafte der feindlichen
Armee erkennen und dem eigenen Heerführer durch Funkentelegraphic
Meldung machen. In der Erkundigung werden sie uns in einem
ukunftskriege große, unschätzbare Dienste leisten. 1
Do wir von den Vorteilen der Luftfahrzeuge überzeugt sind,
müssen wir wiederum darauf bedacht sein, die feindlichen Fahrzeuge
fernzuhalten. Zu desem Zwecke sind jetzt schon eigenartige Geschütze
gebaut, die die Feinde in der Luft beschießen sollen. Es wird dies
wohl sehr schwer sein, und einiger Erfolg wird wohl reiner Zufall
bleiben. Wir haben also darin einen Gegner, dessen wir uns kaum
erwehren können, wir müßten ihn denn mit gleicher Waffe schlagen.
Alle diese Erfindungen sind aber noch jung, daher noch sehr
verbesserungsfähig, so daß es gar nicht ausbleiben wird, daß die
Luftfahrzeuge die entscheidende Waffe in einem zukünftigen Kriege
werden. Möge dieser noch in weiter Ferne liegen!
111. Die Bereitung des Leuchtgases.
Gedankengang:
1. Die Verbreitung des Leuchtgases.
2. Woraus wird es gewonnen?
Auf welche Weise wird es gewonnen?
Ausführung:
Es gibt wohl kaum noch eine größere Stadt, in welcher sich
nicht Leuchtgas befindet. Dieses Gas ist zuerst in England gewonnen
und zur Gasbeleuchtung verwendet worden. Später kam es nach
dem Kontinente und fand zuerst seine Verbreitung in Berlin im
Jahre 1826, in Erfurt im November des Jahres 1855.
Um Gasbeleuchtung einzurichten, ist eine Gasanstalt nötig.
Gewöhnlich wird das Leuchtgas in den Gasanstalten aus Steinkohlen
bereitet, sind keine Eisenbahnverbindungen in der Nähe, dann wohl
auch aus Holz. Die Gasanstalt besteht aus verschiedenen Gebäuden,
welche den Zweck der Bereitung, der Reinigung und der Fortleitung
haben. In den Ofen liegen gußeiserne Retorten, welche mit Stein-
kohlen angefüllt sind Durch das Feuer geraten die Retorten in
Glühhitze, und dadurch wird das Kohlenwasserstoffgas abgeschieden,
welches eine Verbindung des Kohlenstoffes mit dem Wasserstoff ist.
In diesem Zustande leuchtet das Gas schon, ist aber unrein und
noch mit Teer, Schwefelwasserstoff, Kohlensäure und anderen
dampfförmigen und luftförmigen Gasen und Dämpfen vermischt.
Um es davon zu befreien, läßt man es in einen ringsum ver-
chlofsenen Behälter, in die Teerzisterne, strömen, wo es den Teer
absetzt. Von hier leitet man es in den Kühlapparat, wo der letzte.
Rest von Dämpfen niedergeschlagen wird. Um ihm den Schwefel-
wasserstoff und die Kohlensäure zu nehmen, passiert es den Reini-
gungsapparat, der Kalkwasser enthält. Es sammelt sich nun in dem
Gasometer, einem unten offenen, eisernen Behälter, der in eine mit
Wasser gefüllte Zisterne hinabhängt. Das einströmende Gas hebt
ihn allmählich empor, doch darf die Offnung nicht über den Wasser-
spiegel kommen. Um das Gas in das Hauptrohr zu treiben, wird
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