Je unfreundlicher es in der schlechten Jahreszeit draußen ist
desto behaglicher ist es den Menschen in ihren Häusern. Der Winter
zieht den häuslichen Kreis enger zusammen, wozu schon Ofen und
Licht Gelegenheit bieten, und befördert die Geselligkeit. In den
langen Winterabenden wird gemeinschaftlich gearbeitet und gelesen
oder man unterhält sich mit Erzählungen, Gesprächen und Spielen
Auch Gesellschaften finden sich zusammen; außerdem besucht man
Konzerte und Bälle und an größeren Orten auch das Theater. Das
schönste Familienfest ist die Christbescherung, auf welches si jung
und alt, besonders aber die Kinder, schon lange vorher freuen
Da zum Weihnachtsfeste jedes Mitglied der Familie mit Geschenken,
die sorgfältig geheim gehalten werden, überrascht werden foll, so
wächst die gespannte Erwartung mit der herannahenden Stunde
Wenn endlich durch das abendliche Festgeläute oder durch eine
Klingel das Zeichen gegeben wird, eilt alles durch die plötzlich
geöffnete Tür in das mit dem helleuchtenden Christbaum und den
auf den Tischen ausgebreiteten Geschenken geschmückte Zimmer, und
bald verkünden Freude und Jubel die befriedigten oder übertroffenen
Erwartungen.
So hat denn der Winter auch seine Freuden, aber nicht in den
Häusern allein; auch im Freien gibt es Vergnügen von mancherlei
Art. Wo ein freier Platz ist, belustigen sich die Knaben damit, daß
sie Schneeballen machen, Schneeschanzen bauen und Schneemänner
aufstellen; auf schrägen Ebenen fährt man in kleinen Rodelschlitten.
Auf Teichen, Flüssen oder überschwemmten Wiesen gibt es Eisbahnen
für die Schlittschuhläufer, und wenn der Schnee zsst liegt, veran-
staltet man Schlittenfahrten durch die Straßen oder nach benach-
barten Orten, wobei die glatte Bahn, die rasche Fahrt und die
geschmückten mit Schellen behangenen Pferde nicht wenig dazu bei-
tragen, die Lust und Heiterkeit zu erhöhen.
116. Das Gewitter.
Gedankengang:
I. Einleitung: Das Gewitter ist die fürchterlichste, zugleich aber
prächtigste und wohltätigste Lufterscheinung.
I]I. Ausführung:
1. Die Ursache der Entstehung. (Luftelektrizität.)
2. Die Erscheinungen in der Natur. (Vor dem Ausbruche, Sinken
des Barometers, schwüle Luft. Federwolken, dunkle Haufen—
wolken, lebhafter Wind; während desselben Blitz, Donner,
Regen und zuweilen auch Hagel.)
II!. Die Folgen. (Das Gewitter erquickt Pflanzen, Tiere und
Menschen, die Schwüle der Luft verschwindet, die schädlichen
Dünste werden gereinigt, das Atmen ist leichter.)
Ausführung:
Unter allen Lufterscheinungen ist das Gewitter die fürchterlichste,
aber auch zugleich prächtigste und wohltätigste.
Das Gewitter entsteht dadurch, daß sich die in einer Wolte
angesammelte Luftelektrizität entladet. Gewöhnlich geht der Bildung
des Gewitters ein langsames aber anhaltendes Sinken des Barb