————
Zaupt neigte. Wie er auf den Schlachtfeldern seinem wilden Adel
habrt hatte, daß es höchste Ehre sei, für das Vaterland zu sterben,
0 drückte sein unermüdliches, pflichtgetreues Sorgen auch dem
leinsten seiner Diener im entlegensten Grenzorte den großen Ge-
danken in die Seele, daß er zuerst zum Besten seines Königs und
des Landes zu leben und zu arbeiten habe.
Auch als schon hohes Alter den Rücken krümmte, ließ Friedrich
der Auche in seiner Tätigkeit nicht nach. Mit Recht verehrten und
liebten ihn seine Untertanen wie einen Vater. Wenn der „alte Fritz“
unter sie trat im einfachen blauen Soldatenrock, hohen, über die
nnie gehenden Stiefeln, den großen dreieckigen Hut auf dem Kopfe,
die Hand auf seinen Krückstock gestützt, so war das ein festliches
Ereignis für alle. Stets lief eine jubelnde Volksmenge neben seinem
Pferde her, so oft er von seinem Schlosse Sanssouci in die Stadt
geritten kam. Und wie das preußische Volk auf seinen König stolz
war, so verehrte man den großen Fürsten auch im Auslande und
zollte ihm die höchste Ehrfurcht und Bewunderung. Doch war sein
Alter in mancher Beziehung freudenloser geworden als die früheren
Jahre. Der Tod raubte ihm nach und nach die teuersten Familien=
glieder und die liebsten Genossen seines Umganges. Es wurde
immer einsamer um ihn her. Nur die Verehrung, welche ihm das
dankbare Volk widmete, hielt ihn für manche Entbehrung schadlos.
Und als nun endlich am 17. August 1786 das gewaltige Auge brach,
das so klar seine Zeit, so streng und groß sein Reich beherrscht
hatte, da erfüllte tiefe Trauer alle Herzen.
Friedrich, die Zierde und der Stohz, der Vater und Erzieher,
der wohltätige Freund und Schutzgeist seines Volkes, war nicht
mehr. Mit Preuen wurde die ganze Welt, von den Thronen bis
in die Hütten, von der großen Trauerkunde tief ergriffen.
127. Kaiser Wilhelm I., der Große.
Gedankengang:
lhm hinsah, oder, wenn er Ser war, ein wenig gegen ihn das
Seine Geburt.
Seine Jugend und Erziehung.
Seine Beteiligung am Feldzuge.
Seine Konfirmation.
Seine Thronbesteigung.
6. Seine segensreiche Regierung.
7. Seine vorbildlichen Herrschertugenden: Ruhe, Klarheit, Selbst-
losigkeit, Gerechtigkeit, landesväterliche Fürsorge für alle seine
Untertanen.
8. Wilhelm I., der Gründer und Erhalter des Deutschen Reiches.
9. Sein Tod.
—
1
Ausführung:
Kaiser Wilhelm I. wurde am 22. März 1797 als der zweite
Sohn des damaligen Kronprinzen Friedrich Wilhelm und feiner,
dem breuttschen Volke unvergeßlichen Gemahlin Luise geboren.
Seine früheste Kindheit hatte noch den Glanz des alten Preußens