ebirgsabschnitt mit seinem höchsten Punkte, dem Inselsberge,
t ausheprägtes Kammgebirge mit ziemlich steilem Abfall nach
iden Seiten.
beiden Kamm des Thüringer Waldes ist ohne wesentliche tiefere
Einschnitte. Er bildet die Wasserscheide zwischen der Saale, dem
Main und der Werra. Uber den Rücken des Gebirges läuft der
Rennstieg (auch Rennsteig genannt), ein uralter Grenzweg, der
hei Blankenstein an der Saale beginnt und bei dem Dorfe Hörschel
in der Werra endet. Er scheidet Thüringen von Franken, Nord-
deutschland von Süddeutschland und ist mit Ausnahme einer kurzen
Strecke am Inselsberge überall fahrbar. Heute wird die mehr oder
weniger verfallene Straße jedoch selten benutzt, da bequemere
Straßen an den Seiten des Gebirges den Verkehr übernommen haben.
Der Thüringer Wald ist das schönste deutsche Mittelgebirge.
Auf seinem Rücken trägt er zahlreiche schön geformte Bergkuppen,
die eine weite Aussicht gewähren. Die höchsten derselben sind der
Schneekopf und der Beerberg; der schönste aber von allen ist der
Inselsberg, weil er infolge seiner freieren Lage einen weit schöneren
Ausblick gewährt. Ihre Abhänge und Gipfel sind mit prächtigen
Wäldern bedeckt. Auf den Spitzen der Berge thronen hohe Aussichts-
türme, von denen aus der Wanderer seine Blicke über das Land
schweifen läßt. Einzelne der Berge sind mit stolzen Burgen gekrönt.
Gar manche derselben steht noch in alter Pracht und Herrlichkeit da
und schaut aus dem frischen Grün der Wälder hinaus in das Land.
Manche der Burgen freilich sind verfallen, und Trümmerhaufen und
Mauerreste künden von * chwundener Herrlichkeit. Unter den zahl-
reichen Burgen und Schlössern des Thüringer Waldes ist die Wart-
burg die berühmteste. Sie thront auf der böhe des Wartberges,
der steil aus der Ebene emporsteigt. Von Ludwig dem Springer
erbaut, war die Wartburg lange Zeit hindurch die Residenz der
Thüringer Landgrafen, und noch heute ist sie die Sommerresidenz
des Großherzogs von Weimar. Hier auf der Wartburg wohnte
auch der große Reformator Dr. Martin Luther, und noch heute zeigt
man dem Fremden das Lutherstübchen, in dem der große Gottes-
mann gewohnt hat. Zahlreich sind die Täler, die sich zwischen die
Vorhöhen des Gebirges und in die Felsenseiten des Kammes ein-
senken. Auf beiden Seiten des Gebirges eilen zahlreiche Gebirgs-
bäche in raschem Laufe hinab; hie und da stürzen sie sich über die
Felsen und bilden Wasserfälle. Sie haben sich meist tief in das harte
Gestein des Gebirges eingegraben und fließen in engen, vielfach ge-
wundenen Tälern dahin. Die Täler sind oft so eng, daß kaum
Raum ist für die Straße und für einige schmale Wiesenstreifen.
Auch für menschliche Ansiedlungen ist in diesen Tälern wenig Raum.
Die Ortschaften lehnen sich daher mit ihren freundlichen Häusern
an die Abhänge an und ziehen sich an denselben hinauf. Die Tal-
wände sind freilich oft steil, steigen nicht selten senkrecht empor.
Aus dem frischen Waldesgrün ragen ist wundervoll geformte Felsen-
gebilde hervor. Wo die Abhänge sanfter ansteigen, da drängen sich
zwischen die Wälder saftige Wiesenmatten und kleine Ackerstrecken.
Von den Höhen der Talränder und elszungen schauen vielfach
wohlerhaltene Burgen oder Ruinen in das Tal hinab. Unter allen
Tälern des Thüringer Waldes ist das Schwarzatal das schönste.
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