— 24 —
zu verwalten. Dieser Unteroffizier wird bei der Infanterie Kammer-
unteroffizier und bei der reitenden Truppe Quartiermeister genannt.
Der Kammerunteroffizier muß über sämtliche Stücke, welche im
Kammerbuch nachgewiesen werden, seinen Vorgesetzten über deren
Verbleib Auskunft erteilen können. Zur sichern Kontrolle der zu
empfangenden und auszugebenden Stücke führt er ein Ein= und
Ausgabebuch. Er hat für peinliche Sauberkeit, Instandhaltung und
uten Sitz der Bekleidungs= und Ausrüstungsstücke Sorge zu tragen.
u seiner Unterstützung sind ihm die erforderlichen Handwerker
wie Schuhmacher, Schneider, Klempner und andere gewandte Leute
beigegeben, welche er bei der Arbeit zu beaufsichtigen hat.
Sein Hauptaugenmerk hat er auf die Brauchbarkeit und auf
den tadellosen Sitz der Kiegsgarnitur zu richten, damit die Mann-
schaften zu jeder Zeit eingekleidet werden können. »
Zur Prüfung der Kammerbestände auf ihre Brauchbarkeit und
auf die richtige Anzahl der im Kammerbuch aufgezeichneten Stücke
wird alle 3 Jahre eine ökonomische Musterung vom Brigade-
kommandeur abgehalten. · »
Bei dieser Gelegenheit zeigt es sich, ob ein Kammerunteroffizier
seine Kammer bis ins kleinste gut verwaltet hat. Der Dank und
Lohn seiner Vorgesetzten wird ihm bei einer guten Musterung
nicht ausbleiben. «
8. Pflichten des Schießunteroffiziers.
Gedankengang:
1. Instandhaltung (Reinigung) der Waffen.
2. Ausbildung der jungen Soldaten im Schießdienste.
3. Führung verschiedener Bücher.
4. Die Arbeit und Verantwortlichkeit beim Gefechtsschießen.
Ausführung:
Zum Schießunteroffizier wird in der Regel der schießgewandteste
und zuverlä 1oste Unteroffizier der Kompagnie ernannt.
em Schießunteroffizier liegt in erster Linie die Verwaltung und
nstandhaltung der der Kompagnie überwiesenen Waffen, sowie die
chere Bergung und Lagerung der Munition ob. Er hat daher die
vorschriftsmäßige Reinigung der Gewehre und Seitengewehre seitens
der aesnschaften ehörig zu beaufsichtigen, etwaige Mängel kurzer
and abzustellen und in jeder Weise helfend und belehrend einzugreifen.
a die Kriegsbrauchbarkeit der Waffen durch stets sorgfältige und
vorschriftsmästge Reinigung bedingt wird, so bildet dieses Kon-
trollieren einen der wichtigsten Dienstzweige des Schießunteroffiziers.
Ferner hat derselbe die Ausbildung der jungen Soldaten im
Schießdienste, dieses wichtigsten Dienstzweiges der Infanterie, in
erster Linie zu bewirken. Bei den weittragenden Gewehren der
Neuzeit werden heutzutage große Anforderungen an den Schießdienst
gestellt und nur die äußerste Mühe, die unermüdliche Nachsicht und
Ausdauer und der größte Fleiß lassen gute Resultate erzielen. Vom
frühen Morgen bis zum Dunkelwerden des späten Abends steht der
Schießlehrer am Sandsack und Zielpfahl und belehrt und unter-