leiße betreiben, so scheitert es doch oft und gelingt nicht zum ersten
ale. Mit neuer Hoffnung beginnen wir wiederum unser Unter-
nehmen, doch auch dieser zweite Versuch mißlingt. Traurig und
mutlos versuchen wir es zum dritten Male, und mit Erfolg wird
unser Werk gekrönt. Der dritte Anfang führt stets zum Ziele. Es
ergeht daher an uns die Mahnung, nicht zu Werhagen, wenn au
etliche Versuche mißlungen sind, sondern mit frischem Mute und er-
neuter Kraft die begonnene Arbeit zu vollenden; denn endlich muß
der beharrliche Eifer sein Ziel erreichen. "
Die Jahl Sieben ist das Resultat der Drei und Vier, das heißt
des Göttlichen und Menschlichen. Drei bezeichnet die Gottheit und
Vier die Welt; denn es gibt vier Elemente in der Natur, woraus
alles Irdische besteht. Die Luft, die die leeren Räume füllt, die
wir und alle Geschöpfe zum Atmen und überhaupt zum Leben be-
dürfen. Die Erde, woraus alles Sterbliche besteht, woraus au
der Weltkörper, worauf wir leben, gebildet ist. Ferner das Wasser,
das uns und alle Geschöpfe durch seine erquickende Flüssigkeit labt
und ernährt, und endlich das Feuer, das uns unentbehrlich ist und
durch seine Wohltat angenehm erquickt. Wie also die Zahl Sieben
aus Drei und Vier besteht, so faßt die Gottheit und Welt den In-
begriff des Alles in sich. Das Zeichen dieses Bundes zwischen Gött-
lichem und Menschlichem, das der Schöpfer errichtet hat, ist der
Regenbogen. Auch er erglänzt in sieben Farben und erinnert die
Menschen an jenes Bündnis. Es sind ferner sieben Seligpreisungen,
die der Heiland der versammelten Menge sagte. Sieben Bitten
lehrte er seinen Jüngern, mit denen sollten sie den Vater Aller an-
rufen und in ihnen sich getrost an sein väterliches Herz werfen.
Sieben Worte waren es, die unser Heiland ausrief, als er von der
betörten Menge ans Kreuz geschlagen war. Als Joseph nach der
Deutung eines Traumes gefragt wurde, prophezeite er sieben gute
und sieben dürre Jahre, die das Land des „ausgewählten Volkes“
heimsuchen würden. Endlich finden wir auch im gewöhnlichen Leben,
aß Sieben die Robl der Wochentage bezeichnet.
Wir sehen also, wenn wir das Gesagte zusammenfassen, daß die
Drei eine der wichtigsten Zahlen ist und wohl nicht ohne Grund
eine „heilige“ genannt wird. Auch mit dem größten Rechte sagen
die Deutschen in ihrem so schönen Sprichwort:
„Aller guten Dinge sind drei“.
148. Es ist nicht alles Gold, was glänzt.
Gedankengang:
I. Einleitung. Gold und Silber haben zum Teil darum ihren Wert
bei den Menschen erlangt, weil sie ein glänzendes Ansehen haben.
Sie finden als Schmuck Verwendung und sind wegen ihrer Sel-
tenheit geschätzt. Es ist also nicht zu verwundern, wenn die
Menschen nach dem Besitze dieser Metalle streben.
II. Ausführung. Es ist aber nicht der Glanz allein, um deswillen
das Gold so begehrenswert erscheint. Denn diesen Glanz haben
auch andere Metalle. Andere Gründe sind es, nämlich seine Dehn-
barkeit, Schwere und die Fähigkeit, seinen Glanz zu bewahren.