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dem wird auch die Achtung seiner Mitmenschen nicht fehlen, und er
selbst wird sich glücklich dabei fühlen.
Aus dem Vorstehenden ist zu ersehen, daß der Mensch sich sein
Glück in vielen Beziehungen selbst schmieden kann. Tut er dies
und ist er so seines Glückes Schmied, dann wird auch der Segen
Gottes nicht fehlen.
158. Aller Anfang ist schwer.
Gedankengang:
I. Einleitung: Der Mensch muß bei seiner Unbeholfenheit er
alles lernen, der Anfang ist aber schwer. bh rst
II. Ausführung:
1. Warum ist aller Anfang schwer? Beispiele: Der Mensch im
allgemeinen (als Kind) und im besonderen (Künstler, Hand-
werker, Landwirt, Soldat usw.).
2. Die Schwierigkeit auf körperlichem und geistigem Gebiete
(das Kind).
3. Gründe der Schwierigkeit (Trägheit, Mehranstrengung des
Körpers und Geistes).
4. Was führt zum Ziel? (Fester Wille und Ausdauer.)
III. Schluß: Mahnung, dem Strebsamen nachzufolgen.
Ausführung.
Es ist auf der Welt so eingerichtet, daß wir als unbeholfene
Wesen unser Leben beginnen. Alles, was wir zur Fristung unseres
Daseins bedürfen, oder was wir uns sonst noch aneignen wollen,
müssen wir erst erlernen. Aber das Lernen ist nicht so leicht; zwar
finden wir bald Freude daran, und der Erfolg wird nicht aus-
bleiben; doch der Anfang ist so schwer.
Daß aller Anfang schwer ist, ist eine ganz natürliche Sache.
Wenn wir irgend etwas beginnen sollen, wovon wir keine Ahnung
haben, so ist uns alles neu und fremd. Wir kennen die erforderlichen
andgriffe nicht und zweifeln daran, daß es uns jemals gelingen
wird, das Werk zu vollenden. Doch es fällt uns nur der Anfang
64. schwer. Haben wir erst begonnen und uns daran gewöhnt, so
ließt die Arbeit nur so aus den Länden und wir sehen, daß das
Werk leichter ist als der Anfang. Unter dem schweren Anfang hat
ja jeder zu leiden, besonders aber der Künstler, der Handwerker,
der Landwirt, der Soldat und sogar der Verbrecher. Auch auf dem
geistigen Gebiete können wir denselben Vorgang beobachten.
Nehmen wir das Kind, was zur Schule geführt wird. Wie fällt
ihm das erste Schriftzeichen, das Rechnen, das Lesen so schwer?
Ist es aber erst in die Anfangsgründe eingedrungen, so wird ihm
das Lernen Freude machen. Aber nicht nur das Kind und der
Schüler machen diese Erfahrung, auch der Erwachsene und gerade
der snteroffizier kann davon reden. Wie lange schiebt - der
Unteroffizier den Beginn seiner Weiterbildung hinaus? Er scheut
sich vor dem Anfang und tröstet sich immer wieder damit, daß er noch
Zeit habe. Bald aber ist die Zeit verstrichen, und es ist zu spät. Es