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Mindestens jede Woche einmal muß er sein Revier durchgehen
und sich von dem Vorhandensein, sowie von der guten Beschaffenheit
der Geräte überzeugen. Mängel sind sofort abzustellen, und unbrauch-
bare Geräte durch neue zu ersetzen. Größere Reparaturen mühssen der
Garnisonverwaltunggemeldet werden, welchediese unverzüglich abstellt.
Die Handtücher der Kompagnie sind wöchentlich und die Bett-
wäsche monatlich zu wechseln. Bei der Abnahme der Wäsche über-
zeugt sich der Furier, daß dieselbe nur zu dem bestimmten Zwecke
und nicht etwa zum Staubwischen und dergleichen benutzt worden
ist. Beim Empfang reiner Wäsche achtet er darauf, daß dieselbe
reparaturfrei ist; schadhafte Stücke werden sofort zurückgegeben.
Alle vier Tage empfängt er vom Bataillon die von ihm ange-
meldete Zahl Brote und übergibt diese den Korporalschaftsführern
zur Ausgabe an die Mannschaften. Ferner sorgt er dafür, daß
Abkommandierte oder Leute im Arrest das ihnen zuständige Brot
richtig erbalten.
Im Winter gibt er täglich die Heizungs= und Beleuchtungs-
materialien zu der von ihm festgesetzten Zeit und nach den vorge-
schriebenen Sätzen aus.
Vor dem Ausrücken zu den Herbstübungen nimmt er sämtliche
Gegenstände von den Stuben ab und verschließt diese in seinem Keller,
um dadurch einem Zerbrechen oder Abhandenkommen vorzubeugen.
Im Manöver fällt dem Furier mit zwei ihm beigegebenen
Furierschützen das Quartiermachen zu. Er ist mit seinen Leuten je
einen Tagesmarsch der Truppe voraus und meldet sch bei dem
Ortsvorstand zum Empfang der Quartierzettel. Zu diesem Zwecke
hat er die genaue Stärke der Kompagnie anzugeben.
Er erkundigt sich gleichzeitig, ob ansteckende Krankheiten im
Ort vorhanden sind, und ob das Trinkwasser gut ist. Häuser, in
denen Ansteckungsgefahr vorliegt, belegt er nicht und macht Brunnen
mit schädlichem Wasser durch große Plakate: „Kein Trinkwasser“
kenntlich, die Quartiere sieht er sämtlich nach und überzeugt sich
von deren guter Beschaffenheit.
Um der ermüdeten Truppe die Quartierzettel schneller aus-
ändigen zu können, ordnet er diese korporalschaftsweise, versieht
ie mit einem Umschlag und schreibt auf letzteren die Wohnungen
er Vorgesetzten.
Vor dem Einrücken der Truppen geht er der Kompagnie ent-
egen und meldet sich beim Kompagnieche, welcher die Ausgabe der
Haer anordnet.
Die Ankunft des Furiers erweckt in der Kompagnie allgemeine
Freude, denn nun sind die Strapazen des Tages überstanden, und
ein gutes Quartier ladet zur Ruhe und Erholung ein.
Hat der Furier seine Pflicht treu und gewissenhaft erfüllt, so
wird ihm auch als schönster Lohn die Anerkennung seiner Vor-
gesetzten zuteil werden.
10. Die Dienstobliegenheiten des Bataillonstambours.
Gedankengang:
1. Die Auswahl der Spielleute.
2. Die Dienststunden.