erlernt sein will. Vor allem gehört zum Sparen eine große Um—
sicht. er sparen will, muß zunächst prüfen, wo die Sparsamkeit
am Platze ist; er darf nicht „Plenmige sparen und Taler wegwerfen“
vielmehr muß er sorgfältig erwägen, welche Ausgaben unbedingt
nötig und welche eutbehriich lie ; denn nur so kann er das ersehnte
Ziel erreichen, nämlich Wohlhabenheit, Achtung bei seinen Mit-
menschen und ein sorgenfreies Leben in seinen alten Tagen. „Spare
in der Zeit", das heißt, fange damit beizeiten an, wenn deine
Kräfte noch frisch und unverbraucht sind; denn die Leistungsfähigkeit
ist dann noch größer und der Verdienst ein reichlicherer. In der
Jugend ist der Haushalt gewöhnlich klein und die Ausgaben gering
auch kann der junge Mann eher etwas entbehren als ein alter
schwacher Mensch. Aber gerade von jungen Leuten hört man oft
die leichtfertigen Worte: „Von morgen ab wird gespart.“ Bei den
meisten trifft aber der Morgen, von dem ab gespart werden soll,
überhaupt nicht ein. «
paren soll der Mensch für die Zeit der Not oder mit andern
Worten für die Zeit, in welcher große Ausgaben notwendig werden
und der Verdienst sich verringert. Wie sorgenfrei ist derjenige, der
soviel erübrigt hat, daß er bei eintretenden Krankheits= und Todes-
fällen von Familienmitgliedern alle Unkosten bestreiten kann, ohne
dabei in Schulden zu geraten. Nur derzjenige ist imstande, seinen
Kindern eine seinem Stande angemessene Erziehung angedeihen zu
lassen, der rechtzeitig daran dachte, daß Ausgaben ihm mit der Zu-
nahme seiner Familie entstehen werden. ielfach kommen au
Tage, an denen der Betrieb stockt und der Mensch beschäftigungslos
wird; in solch’' einer Zeit ist nur der vor Not bewahrt, der die
Worte: „Spare in der Zeit“, beachtet hat.
Was eine sparsame Hand und ein unaufhaltsames Vorwärts-
streben vermag, ist so recht deutlich an der heutigen Firma Krupp
in Essen, sowie an den Borsigwerken in Berlin n sehen. Ihre
Vorfahren waren arm, haben sich aber durch Fleiß und Sparsam-
keit soweit emporgearbeitet, daß die Namen ihrer Nachkommen heute
in der ganzen Welt genannt werden. Möge daher niemand sein
Schicksal der #iinnt überlassen, sondern stets an die Worte: „Spare
in der Zeit, obastS du in der Not“ denken, dann wird er sich auch
ein reichliches Auskommen erwerben und Ruhe und Zufriedenheit
bis an sein Lebensende finden. .
163. Arbeit ist des Bürgers Zierde, Segen ist der
Mühe Preis.
Gedankengang:
1. Einleitung: Mahnung zur Arbeit und zum Fleiß.
II. Ausführung:
1. Arbeit — eine Zierde.
Beispiele: Friedrich der Große, Wilhelm der Große.
2. Arbeit bringt Zufriedenheit.
3. Arbeit bringt Lohn — Gegenteil Müßiggang — Laster.
III. Schluß: Dieser weise Spruch Schillers sei uns stets ein Vorbild.