Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

II. Ausführung: 
1. Frühling. 
a) Bestellung der Felder und Gärten, täglicher Aufenthalt 
in Gottes herrlicher Natur, 
b) der Städter in dumpfen Fabriken, engen Straßen, wenig 
frische Luft. 
2. Sommer. 
a) Erntezeit, arbeitsreichste Zeit des Landmannes, 
b) Erholungszeit des Städters. 
3. Herbst. 
a) Der Landmann füllt Scheunen, Keller und Böden, 
b) der Städter merkt wenig davon. 
4. Winter. 
a) der Landmann ruht aus und stärkt sich für das kommende 
ahr, 
b) der Städter mehr Abwechslung und Vergnügungen, aber 
noch mehr Versuchungen. 
III. Schluß: Keiner beneide den andern, jeder erfülle seine Pflicht. 
Ausführung: 
Das Leben des Landmannes gestaltet sich in den vier Jahres- 
zeiten dem Städter gegenüber sehr verschieden. Wenn die liebe 
Sonne im Frühling den Schnee schmilzt und die Lerche ihre fröhlichen 
Weisen erschallen läßt, dann treibt es auch den Landmann hinaus 
in Gottes freie Natur. 
Vom frühen Morgen ist er beschäftigt, seine Felder umzupflügen, 
zu besäen und zu bepflanzen. 
Von der guten Bestellung der Felder und Gärten ist die gute 
Ernte abhängig, denn das Sprichwort sagt: „Was der Mensch säet, 
das wird er auch ernten.“ Gottes herrliche Natur offenbart sich so 
recht dem Landmann, und mit frommem Aufblick zum Derrr vertraut 
er seine Saat dem allmächtigen Schöpfer, von dem Wachstum und 
Gedeihen kommt, von dem wir alles haben. 
Vergleichen wir den Städter im Frühling mit dem Landmann. 
Vom frühen Morgen an ist der Städter in dumpfen Fabriken 
beschäftigt. um für sich und seine Familie den Lebensunterhalt zu 
verdienen. 
Die Wohnungen befinden sich vielfach in engen, dumpfen 
Straßen, und die Luft wird durch den Rauch der Fabriken und den 
Staub und Kehricht der Straßen noch erheblich verschlechtert. 
Gottes herrliche Natur bleibt dem Städter ziemlich fremd, und 
von der gesunden Frühlingsluft bekommt er kaum einen Hauch. 
Im Sommer beginnt für den Landmann die Erntezeit. Bei 
glühender Sommerhitze ist er beschäftigt, die gereiften Früchte zu 
ernten und in die Scheune zu bringen. Sobald das Morgenrot im 
fernen Osten dämmert, verläßt auch der Landmann seine Ruhestätte, 
um sein Tagewerk zu beginnen. Erst die hereinbrechende Nacht setzt
	        
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