Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

Nur durch fortgesete Aufmerksamkeit und rasches Handeln kann das 
Ziel mit Erfolg be chossen werden. Sind Führer und Mannschaften 
nicht schlagfertig, so wird zum eigenen Nachteil der günstigste 
Moment versäumt. 
Besonderer Wert wird auch auf die Feuerdisziplin gelegt. Auf 
größere oder vorgehende Ziele wird stets lebhaft gefeuert, auf kleinere 
oder in Stellung befindliche dagegen nur ruhiges Schützenfeuer 
abgegeben. Das Ziel muß fortwährend scharf beobachtet werden, 
kein Schuß darf mehr fallen, nachdem es verschwunden ist. Auch 
in der Herstellung der Scheiben und dem Zielaufbau wird lehrreicher 
Unterricht erteilt. Den Schluß des Kommandos bildet eine Be- 
sichtigung, bei der auch jedesmal viele Regimentskommandeure zugegen 
sind, um sich selbst von den Leistungen ihrer Unteroffiziere zu über- 
zeugen. Die erlangte Schießfertigkeit wird durch ein Besichtigungs- 
schießen gegen die Kaiserscheibe erprobt, wobei der beste Schütze 
eine von Seiner Majestät dem Kaiser gestiftete goldene Uhr als 
Preis erhält. 
Als Andenken an den Kursus werden den Schießschülern die 
Adlerknöpfe auf den Armelplatten verliehen, ein kleines Abzeichen, 
das freudig begrüßt wird. Es ist Pflicht eines jeden auf Schießschule 
kommandiert gewesenen Unteroffiziers, das Gesehene und Gelernte 
auch in seiner Kompagnie anzuwenden und fortzupflanzen. 
Wenn er dann als tüchtiger Schießlehrer in der Kompagnie 
seines Amtes waltet, wird ihm auch die Anerkennung seines Herrn 
Kompagniechefs im vollen Maße zuteil werden. 
14. Das Unteroffizierkorps einer Kompagnie (Eskadron, 
Batterie), die Tätigkeit desselben, die Stellung zu den 
Vorgesetzten und Untergebenen. 
Gedankengang: 
I. Einleitung: Die deutsche Armee zeichnet sich durch ihr gut 
eschultes und sittenrein dastehendes Unteroffizierkorps aus und 
hat dadurch einen guten Ruf. 
II. Ausführung: 
1. Bestand des Unteroffizierkorps jeder Kompagnie. 
2. Die dienstliche Verwendung der einzelnen Unteroffiziere. 
3. Das Verhalten des Unteroffiziers innerhalb und außerhalb 
des Dienstes. 
III. Schluß: Der Dienst des Unteroffiziers ist ein anstrengender. Bei 
treuer Pflichterfüllung erwirbt er sich das Wohlwollen seiner 
Vorgesetzten. 
Ausführung: 
Die deutsche Armee zeichnet sich vor anderen Heeren vor allem 
durch ihr gut geschultes und sittenrein dastehendes Unteroffizierkorps 
aus. Durch dasselbe erhält die deutsche Armee den altbekannten 
guten Ruf und die eiserne Manneszucht. 
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