Nur durch fortgesete Aufmerksamkeit und rasches Handeln kann das
Ziel mit Erfolg be chossen werden. Sind Führer und Mannschaften
nicht schlagfertig, so wird zum eigenen Nachteil der günstigste
Moment versäumt.
Besonderer Wert wird auch auf die Feuerdisziplin gelegt. Auf
größere oder vorgehende Ziele wird stets lebhaft gefeuert, auf kleinere
oder in Stellung befindliche dagegen nur ruhiges Schützenfeuer
abgegeben. Das Ziel muß fortwährend scharf beobachtet werden,
kein Schuß darf mehr fallen, nachdem es verschwunden ist. Auch
in der Herstellung der Scheiben und dem Zielaufbau wird lehrreicher
Unterricht erteilt. Den Schluß des Kommandos bildet eine Be-
sichtigung, bei der auch jedesmal viele Regimentskommandeure zugegen
sind, um sich selbst von den Leistungen ihrer Unteroffiziere zu über-
zeugen. Die erlangte Schießfertigkeit wird durch ein Besichtigungs-
schießen gegen die Kaiserscheibe erprobt, wobei der beste Schütze
eine von Seiner Majestät dem Kaiser gestiftete goldene Uhr als
Preis erhält.
Als Andenken an den Kursus werden den Schießschülern die
Adlerknöpfe auf den Armelplatten verliehen, ein kleines Abzeichen,
das freudig begrüßt wird. Es ist Pflicht eines jeden auf Schießschule
kommandiert gewesenen Unteroffiziers, das Gesehene und Gelernte
auch in seiner Kompagnie anzuwenden und fortzupflanzen.
Wenn er dann als tüchtiger Schießlehrer in der Kompagnie
seines Amtes waltet, wird ihm auch die Anerkennung seines Herrn
Kompagniechefs im vollen Maße zuteil werden.
14. Das Unteroffizierkorps einer Kompagnie (Eskadron,
Batterie), die Tätigkeit desselben, die Stellung zu den
Vorgesetzten und Untergebenen.
Gedankengang:
I. Einleitung: Die deutsche Armee zeichnet sich durch ihr gut
eschultes und sittenrein dastehendes Unteroffizierkorps aus und
hat dadurch einen guten Ruf.
II. Ausführung:
1. Bestand des Unteroffizierkorps jeder Kompagnie.
2. Die dienstliche Verwendung der einzelnen Unteroffiziere.
3. Das Verhalten des Unteroffiziers innerhalb und außerhalb
des Dienstes.
III. Schluß: Der Dienst des Unteroffiziers ist ein anstrengender. Bei
treuer Pflichterfüllung erwirbt er sich das Wohlwollen seiner
Vorgesetzten.
Ausführung:
Die deutsche Armee zeichnet sich vor anderen Heeren vor allem
durch ihr gut geschultes und sittenrein dastehendes Unteroffizierkorps
aus. Durch dasselbe erhält die deutsche Armee den altbekannten
guten Ruf und die eiserne Manneszucht.
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