Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

II. Ausführung: 
1. Se. Majestät wählt die teilzunehmenden Armeekorps selbft aus. 
Die verschiedenen Paraden der einzelnen Korps. 
Verlauf derselben. 
Der Kriegszustand der Armeekorps. 
Die verschiedene Stellung derselben. 
Die verschiedenen Gefechte und der Verlauf derselben. 
Beziehung von Notquartieren bezw. Biwaks. 
8. Das Ende des Kaisermanövers. 
III. Schluß;t Das Kaisermanöver wird allen Soldaten trotz der 
großen Strapazen eine angenehme Erinnerung bleiben. 
Ausführung: 
Wie alljährlich, so fanden auch in diesem Jahre Truppen- 
übungen vor Sr. Majestät dem Deutschen Kaiser statt, und waren 
diesmal hierzu soviel Truppen zusammen vereinigt, wie sie Europa 
noch nie aufzuweisen gehabt hat. · 
Von Sr. Majestät waren befohlen: das preußische VIII. und XI. 
und das 1. und II. bayerische Armeekorps. 
Nachdem die einzelnen Korps ihre größeren Exerzierübungen 
und kleineren Manbver abgehalten hatten, fanden Ende August und 
Anfang September die Kaiserparaden genannter Korps statt. 
Das VIII. Korps hatte am 31. August diese Parade bei Coblenz, 
das II. bayerische Korps am 1. September bei Biebelriet, das J. 
Sr Korps am 2. September in der Nade von Nürnberg bei 
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Schweinau und das XI. Armeekorps am 4. September bei Ober- 
eschbach in der Nähe von Homburg v. d. Höhe. 
Sämtliche Paraden verliefen zur größten Zufriedenheit Sr. Majestät 
und fanden unter den fremden Fürsten — das Königspaar von 
Italien, der König von Sachsen, der König von Württemberg u. a. m. 
waren als Gäste erschienen — großen Beifall. · . 
Die größte Parade war die des XI. Armeekorps, die von dem 
kommandierenden General v. Wittich befehligt wurde. 
Im ersten Treffen kam die Infanterie in Doppelkolonne, im 
zweiten die Kavallerie in Regimentskolonne, die Artillerie und der 
Train in Breitkolonne. Die 47 Bataillone, 40 Eskadrons, 34 Batterien 
und 5 Trainkompagnien, welche hier vereinigt waren, nahmen eine 
Breite von etwa zwei Kilometer ein. 
Am 5. September fand im Kurgarten zu Homburg ein Feld- 
gottesdienst statt, welcher von allen anwesenden Fürstlichkeiten 
besucht wurde. Nach dem Gottesdienst nahm Se. Malestät den 
Vorbeimarsch der Truppen ab. Das Jägerbataillon 11 ließ Se. giestet 
nochmals aufstellen, lobte mit markigen Worten seine Strammheit 
und gute Schießleistung und erklärte hierbei Ihrer Majestät der 
Königin von Italien die Bedeutung des Kaiserabzeichens an einem 
Jäger der 4. Kompagnie. Hierauf ernannte Se. Majestät der Kaiser 
die Königin zum Chef des Bataillons, indem er dasselbe nochmals 
persönlich vorbeiführte. 
Am Mittag desselben Tages wurde der Kriegszustand beider 
Abteilungen erklärt. Die zu Grunde gelegte Generalidee war: Eine 
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