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Es war gerade 11 Uhr, als Se. Moajestät das Signal „Halt“
und „Abrücken in die Quartiere“ geben ließ und somit den Schluß
des diesjährigen Kaisermanövers herbeiführte.
Alsbald zogen die Truppen singend und mit klingendem Spiel
nach allen Richtungen auseinander. Viele wurden noch an dem-
selben Tage mit der Eisenbahn befördert, andere erreichten mittelst
Fußmarsches ihre Garnisonen, mehrere kamen aber auch erst später
wieder in diesen an.
Allen aber wird wohl das W Kaisermanöver, trotz des
schlechten Wetters und der riesigen Anstrengungen und Entbehrungen,
eine angenehme und dauernde Erinnerung bleiben.
16. Der letzte Tag des Kaisermanövers 1904.
Gedankengang:
Das letzte Biwak der beiden Gegner Rot und Blau.
Angriff von Blau.
Schlachtaufstellung der beiden Gegner und der Schlachtflotte.
Entwicklung des Gefechtes gegen 9 Uhr.
Das Gefecht selbst.
Ende des Gefechtes. Signal „Das Ganze halt!“ um 11.20 Uhr.
Beförderung der zahlreichen Truppen nach der Heimat.
Ausführung:
Der letzte Manövertag, Donnerstag, den 15. September 1904,
war ein Festtag für das IX. Korps. Unter Führung des Kaisers
holte es sich seine Lorbeeren, nachdem es gestern und vorgestern
trotz der Erfolge seiner Kavallerie dem überlegenen Feinde hatte
weichen müssen. · »«
ach unglücklichem Gefecht war Rot in teilweise recht an—
strengenden Märschen weit nach Nordwesten zurückgegangen und
atte hinter einer Vorpostenlinie südlich Grevesmühlen-Hockendorf-
kanderow-Fliemsdorf (an der Wismarer Bucht) Biwaks bezogen.
Blau war dem weichenden Gegner im Laufe des Nachmittags bis
über die Bahnstrecke Grevesmühlen-Kleinen hinaus gefolgt und
biwakierte hinter einer von Wendorf (an der See dicht bei Wismar)
über Gressow bis Hanshagen (etwa halbwegs Grevesmühlen-Rhena)
reichenden Vorpostenlinie. Blau beabsichtigte den Feind anzugreifen.
Rot beabsichtigte dem Feinde in der Linie Hockendorf-Manderow
entgegenzutreten und ließ außerdem das Landungskorps der in der
Wohlenberger Wiek eingelaufenen Schlachtflotte bei Granckow, nord-
östlich Hohenkirchen, sich bereitstellen.
Der Blick von den Zwischendorfer Höhen, dem Haltepunkte der
Zuschauer, war ganz außerordentlich interessant. Vor uns, die
rte Bavendorf und Zungerstorf umrahmend, der Everstorfer und
der Jameler Forst, beträchtliche Buchenwälder, die in ihrer Herbst-
färbung ungemein malerisch wirkten, und in denen sich später ein
großes Waldgefecht entwickelte. Hinter uns aber, nur von den
ilhouetten des hochliegenden Hohenkirchener Kirchturms und einer
weiter westlich am Ufer liegenden Windmühle unterbrochen, der
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