— 44 —
Schon am frühen Morgen findet der Abmarsch aus der Garnison
nach dem Übungsgelände statt. Hier wird nun zunächst eine kurze
Rast zur Verrichtung der nötigsten Bedürfnisse gehalten. Die Gewehre
werden zusammengesetzt, und der Führer der Partei teilt den Offizieren
und Unteroffizieren den Auftrag mit. Hierauf setzt sich die Avant-
garde in Bewegung, um den „Feind“ aufzusuchen. Es darf jetzt
nicht mehr gesungen und auch nicht geraucht werden, damit dem
Gegner die nwesenbeit nicht unnütz verraten wird.
Ist die Stellung der Gegenpartei entdeckt, so entwickeln sich die
Truppen zum Gefecht Die tiefen Marschformationen werden auf-
gehoben, und die Fußtruppen nehmen entsprechende Gefechtsstellungen
ein Zunächst entwickeln sich schwache Schützenlinien, und das Feuer
wird auf den gut gedeckten Gegner eröffnet. Mit allen „Mitteln
wird nun versucht, diesen aus seiner geschützten Stellung zu ver-
treiben; ein allgemeiner Sturmangriff vermag ihn jedoch erst zum
Rückzuge zu zwingen.
Das Signal: „Halt!“ macht in der Regel dem Gefechte ein
Ende. Von den Jußtruppen werden die Gewehre zusammengesetzt
und von den berittenen Waffen wird abgesessen. Hierauf folgt die
Kritik, wobei das Verhalten der Führer und Mannschaften besprochen
und etwa gemachte Fehler gerügt werden.
Nach der Gesbrechung erfolgt die Rückkehr in die Garnison.
Ein munterer Gesang erweckt frischen Lebensmut und läßt die aus-
gestandenen Strapazen vergessen.
Felddienstübungen werden namentlich im Sommer viel ab-
gehalten; die Truppen sollen sich an die Strapazen gewöhnen, und
den Führern wird Gelegenheit gegeben, sich in diesem äußerst
wichtigen Dienstzweige weiter auszubilden. "
20. Beschreibung meiner Feldwache.
Gedankengang:
I. Einleitung: Nach Beendigung der Kompagniebesichtigung be-
ginnen die Feentübungen.
Zweck derselben.
II. Ausführung:
1. Sicherung marschierender und ruhender Truppen.
2. Die Sicherung der ruhenden Truppen. (Vorposten.)
a) Vormarsch unter Voraussendung einiger Patrouillen.
b) Einteilung der Feldwache in Posten und Patrouillen.
Jc) Vertretung der Feldwache.
d) Unterweisung der ausgestellten Posten.
e) Einziehung der Feldwache.
3. Vormarsch gegen den Feind.
Gefecht.
III. Schluß: Die Sicherung einer ruhenden oder marschierenden
Truppe erfordert Umsicht und Gewissenhaftigkeit.