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Ausführung:
Bald nach Beendigung der Kompagniebesichtigung beginnen die
Fzelddienstlbungen. Diese haben den Zweck, die Osfteien und die
Mannschaften für den Ernstfall in diesem Dienstzweige auszubilden.
Wir unterscheiden im Felddienst Sicherungen marschierender und
ruhender Truppen. Die letztere Sicherung nennt man Vorposten.
Ei hiermit einen Teil dieses wichtigen Dienstzweiges näher
beschreiven.
chreee lich einer Winterfelddienstübung im Regiment kam
meine Kompagnie auf Vorposten. Hierbei erhielt ich vom Kompagnie-
chef den Auftrag, mit meinem Zuge die Kompagnie zu scchern.
Unter Voraussendung einiger Patrouillen, die meinen Vormarsch
und die Aufstellung der k zu sichern hatten, trat ich den Vor-
marsch an. Bald war der Bestimmungsort erreicht. Zunächst teilte
ich meine Feldwache in die nötigen Posten und Patrouillen ein.
Die übrigen Mannschaften setzten geordnet die Gewehre zusammen
und legten das Gepäck ab, während die eingereilten Posten und
Patroutllen sich strahlenförmig nach ihrem Aufstellungspunkte begaben.
Unterdessen bekam der älteste, nicht eingeteilte Unteroffizier von mir
die nötigen Weisungen, um mich während der Abwesenheit von der
zeldwache zu vertreten. Nachdem alle Anordnungen getroffen
waren, widmete ich mich der Aufmerksamkeit meiner ausgestellten
Posten. Hier erhielten sie, dabei von dem rechten Flügel beginnend, die
besondere Unterweisung. Nochmals alle wichtigen Wege und Punkte
im Gelände prüfend, war mein Niel die Feldwache wieder zu erreichen.
Kaum hatte ich die Postenlinie verlassen, als blöblich mehrere
Schüsse hintereinander abgegeben wurden. Eine feindliche Kavallerie-
patrouille hatte es verstanden, unbemerkt sech der Postenlinie zu
nähern. Durch schnelles Eingreifen des Postens wurde sie wieder
vertrieben. Aber bald wiederholten sich noch ähnliche Fälle.
Mit einbrechender Dunkelheit wurde aus Friedensrücksichten die
Feldwache eingezogen. Die Kompagnie bezog Alarmgquartiere im
Orte. Am andern Morgen wurde in aller Frühe die Stellung wieder
besetzt. Aber noch vor Tagesanbruch mußte sich die Feldwache zur
Kompagnie zurückziehen. Alsbald erfolgte der Vormarsch, um end-
gültig mit dem Feinde abzurechnen.
Aus dem Vorstehenden ist zu ersehen, wieviel Umsicht und Ge-
wissenhaftigkeit die Sicherung einer ruhenden oder marschierenden
Truppe erfordert. Möge daher auch für einen Ernstfall die Sicherung
in der altbewährten Weise erhalten bleiben!
21. Eine Kaiserwache auf der Wartburg.
Gedankengang:
1. Vorbereitung zur Wache.
2. Aufziehen der Wache.
3. Ankunft Sr. Majestät.
4. Verhalten und Ablösen der Wache und Posten.
Ausführung:
Allljährlich einmal wird die Wartburg von Er. Mojestät Kaiser
Wilhelm II besucht. Einige Tage vorher wird die Ankunft Seiner