Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

grunde als kleine schwarze Punkte sichtbar. Hunderte von Gescho 
durchsausen die Luft und hüllen in kurzer deit das Zielfeld en 
große Dampfwolke ein. Nach dem Abschießen wird die Sicherheit 
wieder aufgehoben, und die Aufnehmer begeben sich an ihr Ziel, um 
die Treffergebnisse lestzustellen. 
Zu jedem Schießen müssen tags vorher die Ziele aufgebaut 
werden; dieses liegt den Feuerwerkern ob. Letzteren werden von 
den Batterien Gespanne und Mannschaften kommandiert. 
Zm Sommer wird der Schießplatz gewöhnlich von den 
Artillerieregimentern und im Winter von den Schulen der Feld- 
und Fußartillerie benußt, 
Der militärische Schießplatz hat den Zweck, die Offiziere und 
Mannschaften der Artillerie im Schießen auszubilden und selbige 
für den zukünftigen Krieg vorzubereiten. Es werden deshalb auch 
alljährlich Offiziere aus allen Artillerieregimentern herangezogen, 
zu Kursen vereinigt und durch dazu kommandierte behrer (Haupt- 
leute oder Majors, lnterrisfter Derjenige Schießplatz, welcher 
reiche Geländeabwechslung aufzuweisen hat, wird sich am besten zu 
diesem Unterrichtszwecke eignen; denn nur dadurch ist es dem Lehrer 
möglich, alle dem Ernstfalle entsprechenden Bilder seinen Schülern 
vor Augen zu führen. 
Die Erbauung des Schießplatzes ist also eine der wichtigsten 
Einrichtungen in der deutschen Armee. 
25. Die Kameradschaft. 
Gedankengang: 
I. Einleitung. Die schönfte militärische Tugend, auf welche der 
Soldat im zweiten Kriegsartikel hingewiesen wird, ist die 
Kameradschaft. 
II. Ausführung. 
1. Was ist Kameradschaft Das brüderliche, gute und rechte 
Verfalten der Soldaten untereinander und das enge freund- 
schaftliche Band, welches sich um alle Angehörigen der Armee 
und der Marine schlingt. 
2. Worauf gründet sich die Kameradschaft? Hauptsächlich auf die 
gleiche Ertragung von Beschwerden und Strapazen aller Art, 
im Kriege und im Frieden. 
3. Wie äußert ni die Kamerabscheft= Namentlich im Kriege 
im Beistandsleisten in Not und Gefahr, aber auch im Frieden. 
4. Es ist daher Pflicht eines jeden Vorgesetzten, die wahre 
Kameradschaft zu pflegen. Wie hat dies zu geschehen? 
III. Schluß. Wenn so die Kameradschaft gepflegt wird, dann 
werden solche Taten eintreten, von der unsere Geschichte so 
schöne Beispiele aufzuweisen hat. 
Ausführung: 
Die schönste militärische Tugend, auf welche der Soldat im 
zweiten iegsartikel hingewiesen wird, ist die Kameradschaft.
	        
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