Full text: 180 deutsche Musteraufsätze.

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Mengen herstellen zu lassen, das dann den Truppen auf Fahrzeugen 
nachg führt wurde. 
iese Art und Weise der Brotversorgung entspricht aber der 
Neuzeit nicht mehr. Unsere Truppen werden sich im Kriegsfalle 
außerst schnell bewegen, so daß es wohl kaum möglich t: rechtzeitig 
frischgebackenes Brot nachzuführen. Auch mit den ersten Truppen 
vorausgeschickte Militärbäcker könnten den Anforderungen nicht genügen. 
In neuerer Zeit baut man deshalb eigene Feldbacköfen, die aus- 
einander genommen und auf Wagen verladen werden können. Ein 
gutes Sostem der wesentlich aus Eisen bestehenden Backöfen erleich- 
tert den Aufbau. In wenigen Stunden kann das Backen beginnen. 
Jeder Ofen faßt ca. 60 bis 90 Brote, je nachdem sie 3 oder 2 Pfund 
schwer sind. Da die Backzeit nur 1½ Stunde in Anspruch nimmt, 
so können fünf solcher Ofen bei fortwährendem Betriebe in 24 Stun- 
den ungefähr 7000 Brote herstellen, d. h. eine ganze Division auf 
einen Tag damit versorgen. · 
Die Vorarbeiten zum, Backen werden in schnell aufgeschlagenen 
Zelten ausgeführt. Die Ofen selbst, die mit Broten bis oben an- 
gefüllt sind, werden mit Holzfeuer angeheizt und dann von außen 
her aus Kesseln, die mit glühenden Kohlen angefüllt sind, mit neuer 
7 weiterhin versorgt. Ist das Backen beendet, so werden die 
Ofen allgebrochen und auf Wagen verladen, von denen je 12 eine 
Feldbäckerei-Kolonne bilden, deren drei zu einem Armeekorps gehören. 
Drcch auch diese Feldbacköfen genügen immer noch nicht dem 
schnelleren Fortgang der Bewegungen der Truppen. Um auch diese 
rechtzeitig mit Brot zu versorgen, hat man neuerdings sogar fahr- 
bare Feldbacköfen gebaut, in denen das Brot während des Fahrens 
fertig gebacken wird. Diese Ofen kamen in dem letzten Kaiser- 
manbver zur Verwendung und zeigten mancherlei Vorteile. Man 
war nicht mehr an die Ortschaften gebunden und konnte mit Hilfe 
dieser kleineren Backöfen dennoch eine größere Leistungsfähigkeit 
erzielen, da innerhalb 24 Stunden vielmehr 7 e erreicht und da- 
durch die Leistung eines Feldbackofens verdreifacht wurde. 
Ganz unabhängig von den Bäckereien in den Ortschaften wird 
wohl eine größere Heeresmasse kaum werden können, da für eine 
Armee von Hunderttausenden auch eine ziemliche Menge Brot ge- 
schafft werden muß und soviel fahrbare Feldbäckereien nicht mitge- 
führt werden können. 
Von großem Vorteile werden die fahrbaren Feldbacköfen für die 
weit vor der Front sich aufhaltenden Aufklärungstruppen, meist 
Kovallerie-Divisionen, sein. Diese waren für ihre Versorgung mit 
Brot bisher auf Beitreibung aus dem Lande angewiesen, was ihre 
Kräfte unnütz in Anspruch nahm. Nunmehr wird ihnen Brot zur 
rechten Zeit nach eführt werden können. 
Die neuen fahrbaren Feldbacköfen sind wie alles Rüstzeug, das 
die Verpflegung der Armee betrifft, dem Train zugeteilt. 
28. Die Munition der Feldartillerie. 
Gedankengang: 
J. Einleitung: Die Feldartillerie des deutschen Heeres hat als 
Munition zwei Geschosse. Unterscheidung derselben.
	        
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