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Mengen herstellen zu lassen, das dann den Truppen auf Fahrzeugen
nachg führt wurde.
iese Art und Weise der Brotversorgung entspricht aber der
Neuzeit nicht mehr. Unsere Truppen werden sich im Kriegsfalle
außerst schnell bewegen, so daß es wohl kaum möglich t: rechtzeitig
frischgebackenes Brot nachzuführen. Auch mit den ersten Truppen
vorausgeschickte Militärbäcker könnten den Anforderungen nicht genügen.
In neuerer Zeit baut man deshalb eigene Feldbacköfen, die aus-
einander genommen und auf Wagen verladen werden können. Ein
gutes Sostem der wesentlich aus Eisen bestehenden Backöfen erleich-
tert den Aufbau. In wenigen Stunden kann das Backen beginnen.
Jeder Ofen faßt ca. 60 bis 90 Brote, je nachdem sie 3 oder 2 Pfund
schwer sind. Da die Backzeit nur 1½ Stunde in Anspruch nimmt,
so können fünf solcher Ofen bei fortwährendem Betriebe in 24 Stun-
den ungefähr 7000 Brote herstellen, d. h. eine ganze Division auf
einen Tag damit versorgen. ·
Die Vorarbeiten zum, Backen werden in schnell aufgeschlagenen
Zelten ausgeführt. Die Ofen selbst, die mit Broten bis oben an-
gefüllt sind, werden mit Holzfeuer angeheizt und dann von außen
her aus Kesseln, die mit glühenden Kohlen angefüllt sind, mit neuer
7 weiterhin versorgt. Ist das Backen beendet, so werden die
Ofen allgebrochen und auf Wagen verladen, von denen je 12 eine
Feldbäckerei-Kolonne bilden, deren drei zu einem Armeekorps gehören.
Drcch auch diese Feldbacköfen genügen immer noch nicht dem
schnelleren Fortgang der Bewegungen der Truppen. Um auch diese
rechtzeitig mit Brot zu versorgen, hat man neuerdings sogar fahr-
bare Feldbacköfen gebaut, in denen das Brot während des Fahrens
fertig gebacken wird. Diese Ofen kamen in dem letzten Kaiser-
manbver zur Verwendung und zeigten mancherlei Vorteile. Man
war nicht mehr an die Ortschaften gebunden und konnte mit Hilfe
dieser kleineren Backöfen dennoch eine größere Leistungsfähigkeit
erzielen, da innerhalb 24 Stunden vielmehr 7 e erreicht und da-
durch die Leistung eines Feldbackofens verdreifacht wurde.
Ganz unabhängig von den Bäckereien in den Ortschaften wird
wohl eine größere Heeresmasse kaum werden können, da für eine
Armee von Hunderttausenden auch eine ziemliche Menge Brot ge-
schafft werden muß und soviel fahrbare Feldbäckereien nicht mitge-
führt werden können.
Von großem Vorteile werden die fahrbaren Feldbacköfen für die
weit vor der Front sich aufhaltenden Aufklärungstruppen, meist
Kovallerie-Divisionen, sein. Diese waren für ihre Versorgung mit
Brot bisher auf Beitreibung aus dem Lande angewiesen, was ihre
Kräfte unnütz in Anspruch nahm. Nunmehr wird ihnen Brot zur
rechten Zeit nach eführt werden können.
Die neuen fahrbaren Feldbacköfen sind wie alles Rüstzeug, das
die Verpflegung der Armee betrifft, dem Train zugeteilt.
28. Die Munition der Feldartillerie.
Gedankengang:
J. Einleitung: Die Feldartillerie des deutschen Heeres hat als
Munition zwei Geschosse. Unterscheidung derselben.