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Die Herstellung der Munition geschieht in mehreren militärischen
Instituten, von denen die bedeutendsten in Spandau und Siegbuͤrg
sich befinden.
Die Kosten eines Schusses belaufen sich auf ungefähr 20 Mr
Da nun aber die zersprungenen Geschoßteile und Kugeln nicht ganz
wertlos sind, so werden dieselben im Frieden auf den Schießplätzen
gesucht und abgeliefert. Es wird deshalb von den Batterien von
Zeit zu Zeit ein Tag zum Kugelsuchen anberaumt. Die Aussicht
dabei führt ein Offizier. Vor Beginn des Suchens werden den
Mannschaften die Bestimmungen und Verhaltungsmaßregeln bekannt
seckhen Wird nun von einem Manne ein nichtzersprungenes Ge-
choß (Blindgänger) aufgefunden, so meldet er dieses dem Offizier
welcher die Sprengung desselben veranlaßt. Die gesammelten
Sprengteile werden dem Laboratorium übergeben und den Mann-
schaften dafür eine Vergütung gewährt. Das Laboratorium sendet
diese Teile nach den Munitionsfabriken, in denen dieselben wieder
geschmolzen und zu neuen Geschossen verwendet werden.
Die Munition ist der belebende Geist, die Kraft der Artillerie.
Ohne die oder nach Verbrauch derselben würde eine Batterie im
Schlachtfelde zur Untätigkeit verurteilt und so dem sicheren Unter-
gange geweiht sein. -
29. Was für Vorteile genießt der Unteroffizier, und was
kann er nach seiner Entlassung werden?
Gedankengang:
I. Einleitung: Zur Kriegsfertigkeit gehört nicht nur ein vorzügliches
Offizierkorps, sondern auch tüchtige Unteroffiziere. Daher die
Bemühung der Regierung, den dienenden Unteroffizieren weit-
gehende Vorteile zu verschaffen.
II. Ausführung: Welches sind nun diese Vorteile?
1. Bei der ersten Kapitulation Handgeld von 100 Mk.
2. Bei Beförderung Steigerung der Löhnung.
3. Dienstzulagen an ältere Unteroffiziere.
Dienstauszeichnung dritter Klasse.
Zivilversorgungsschein und Dienstprämie.
Bessere Verpflegung. Teilnahme am Unterricht.
7. Aussicht als Beamter.
III. Schluß: Die Vorteile sind für den Unteroffizier wesentlich. An
ihm liegt es, sie zu erringen.
Ausführung:
Die Stütze eines Landes ist die Armee. Zu ihrer steten Kriegs-
fertigkeit bedarf sie nicht nur eines vorzüglichen Offizierskorps,
sondern auch ebenso tüchtiger Unteroffiziere. Unablässig ist daher
die Regierung bemüht, den auf Kapitulation dienenden Unteroffizieren
die weitgehendsten Vorteile zu verschaffen.
Schon während der aktiven Dienstzeit genießt der Unteroffizier
mannigfache Vorteile. Bei seiner ersten, auf zwei Jahre abge-
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