37. Mein letzter Aufenthalt auf dem Truppenübungsplatz.
Gedankengang:
I. Einleitung: Zweck der Anlegung von Truppenübungspl#. en.
Ausbildung der Truppen im Gefecht, Feuerwirkung der Waffen,
Exerzieren in größeren Verbänden.
II. Überleitung: Ganz besonders lehrreich gestaltete sich aber mein
letzter Aufenthalt auf dem Truppenübungsplatze.
III. Ausführung:
1. Eisenbahnfahrt. Quartier in den Baracken. Mittagsessen.
2. Zug--, Kompagnie-, Prüfungs= und Belehrungsschießen.
3. Felddienstübungen.
4. Regimentsexerzieren.
5. Brigadeexerzieren.
6. Reinigung der innegehabten Räume. Übergabe. Abmarsch.
IV. Schluß: Obwohl das Lagerleben nicht angenehm, ist der letzte
Aufenthalt doch eine liebe Erinnerung.
Ausführung:
Durch Anlegung von Truppenübungsplätzen ist der Staat von
jeher bemüht gewesen, die Ausbildung der Truppen im Gefecht zu
fördern. Hier bietet sich ihnen besonders Gelegenheit, beim Scharf-
schießen die Feuerwirkung ihrer Waffe kennen zu lernen und das
Gelände vorteilhaft auszunutzen.
Ferner wird hier das Exerzieren in größeren Verbänden ab-
gehalten, das zur Festigung der Manneszucht und für die Gefechts-
ausbildung von hohem Wert ist.
Ganz besonders lehrreich gestaltete sich aber mein letzter
Aufenthalt auf dem Truppenübungsplatz.
Nach glücklicher Eisenbahnfahrt mit Militärsonderzug im Lager
angelangt, marschierten wir nach unseren, von den Quartiermachern
bereits übernommenen Baracken. ach kurzer Rast, und nachdem
das Mittagsessen eingenommen war, wurde zum Sczießen angetreten.
Am ersten Tage unseres Aufenthalts Land das Zugschießen statt.
An den folgenden Tagen wurde das Kompagnie-, Prüfungs- und
Belehrungsschießen erledigt. Mit Spannung erwartete jeder nach
dem einzelnen Schießen die Bekanntgabe der Trefferergebnisse; denn
zum ersten Male erledigten wir das Gefechtsschießen mit dem Gewehr
„Modell 98“. Obwohl sehr gut geschossen worden war, sah mancher
jüngere Soldat erstaunt aus die wenigen, auf den Trefferstreifen
eingezeichneten Schüsse, glaubte er doch mit jedem Schusse sein Ziel
getkoßen zu haben. Nach eingehender Belehrung wurde aber auch
dieser Zweifel gehoben.
Nach vier Tagen, während welcher Zeit Felddienstübungen statt-
fanden, begann das Regimentsexerzieren. Mit klingendem Spiele
rückte das Regiment zum nahen Sammelplatz, woselbst meist mit
der herabenoffellun begonnen wurde. Nach einigen geschlossenen
Bewegungen begann das Gefecht. Obwohl die Sonne ununterbrochen
ihre glühenden Strahlen zur Erde niedersandte, sah man der Truppe
keine Mattigkeit an. Mit gesteigerter Aufmerksamkeit lauschte jeder