in der guten Be chaffenheit der Füße und der Fußbekeidung. Der
Marsch der III. Armee 1870 von Chalons nach Sedan bietet hierzu
den besten Beweis.
Wie zweckmäßig die Herbstübungen sind, hat der Krieß 1870/7%
deutlich gezeigt; denn Frankreich hat nach dem Friedensschluß außer
andern Einrichtungen auch die Heröstübungen eingeführt.
Unser weitschauender Kaiser Wilhelm II. hat den großen Wer
dieses Dienstzweiges ebenfalls erkannt und bringt dieses durch Ab-
haltung der Kaisermanhver zum Ausdruck.
urch fortgesetzte übungen werden Führer und Mannschaften
für die Herbstübungen und für den Krieg vorgebildet zum Wohl
und Segen des gesamten deutschen Vaterlandes, denn „wer der
Frieden will, rüstet für den Krieg“
41. Warum braucht das Deutsche Reich ein starkes Heer und
eine starke Flotte?
Gedankengang:
I. Einleitung: Das Deutsche Reich braucht ein starkes Heer und
eine starke Flotte wegen seiner ungünstigen Lage.
II. Uberleitung: Außerdem ist eine Bedrohung unserer Grenzen
durch unsere Nachbarstaaten vorhanden.
III. Ausführung: Von wem?
1. Von Frankreich. Eroberung von Elsaß-Lothringen. Rache
für 1870.
2. Von Rußland als Verbündeter Frankreichs.
3. Von England, als Konkurrent des Handels und der Industrie.
Die Zunahme unseres Ausfuhrhandels bedingt eine große Han-
dels= und eine starke Kriegsflotte.
IV. Schluß: Ein starkes Heer und eine starke Flotte im Verein mit
dem Dreibunde gibt uns die Gewähr des Friedens.
Ausführung:
Unter allen Staaten Europas hat wohl das Deutsche Reich die
ungünstigste Lage. Es ist im Osten, Süden und Westen von drei
großen Reichen begrenzt. Von diesen ist Frankreich der ausgesprochene
Erbfeind und Rußland ein Verbündeter Frankreichs; nur SÖster-
reich ist unser Freund und Bundesgenosse. Im Norden wird das
Deutsche Reich von der Ost= und Nordsee bespült. Es befinden sich
an der Küste zwar günstige und feste Hafenplätze, jedoch kann uns
England, da sich dort mehr und mehr eine Kriegspartei gegen das
Deutsche Reich bildet, durch seine starke Flotte jede Zufuhr abschneiden,
indem es unsere Häfen blockiert. Durch seine geographische und
politische Lage ist also das Deutsche Reich mehr als jeder andere
Staat genötigt, sich ein starkes Heer und eine starke Flotte zu falten
Daß eine Bedrohung unfrer Grenzen durch unsere Nachbarstaaten
wirklich vorhanden ist, wird von der deutschen, sowie von der aus
wärtigen Politik stillschweigend anerkannt. So sucht Frankreich
sich beispielsweise die Reichslande Elsaß-Lothringen wieder zu er-
ämpfen und gleichzeitig die Schmach von 1870 wieder gut zu machen.