Bildung eines Schützenbataillons.
Der Feldzug 1806.
Teilnahme an der Belagerung von Kolberg.
Der Feldzug in Tirol.
Der russische Feldzug 1812.
Befreiungskriege 1813—1815.
Der Feldzug 1870/71.
1902 200jähriges Jubiläum.
III. Schluß: Möge stets das Regiment seiner hohen Pflichten ein-
gedenk sein!
—
S rle
Ausführung:
Im 17. und 18. Jahrhundert hatte man nicht wie heute ein
stehendes Heer, sondern Miliz und Haustruppen, welche durch
Werbung gewonnen wurden. Desse Haustruppen bilden den Stamm
des jetzigen 5. Thüringischen Infanterie-Regiments Nr. 94. Im
Jahre 1702 wurde durch Herzog Wilhelm Ernst im weimarischen
ande die erste Kompagnie Garde zu Fuß errichtet und 1714 auf
zwei vermehrt. Der Dienst dieser beiden Kompagnien bestand aus
acht= und Garnisondienst in der fürstlichen Residenz Weimar.
1729 wurde die Garde zu Fuß als Regiment zu zwei Bataillonen
gebildet. Nach dem Siebenzährigen Kriege wurden die Kompagnien
durch die Notlage des Landes bis auf einen kleinen Stamm ver-
mindert, und nur zu den im Herbst stattfindenden größeren Ubungen
hatten si ihre volle Stärke. So blieb das Weimarische Infanterie-
regiment bis zum Jahre 1790.
Im genannten Jahre bildete der Herzog Karl August ein
Schützenbataillon zu vier Kompagnien, von denen zwei in Weimar
und zwei in Eisenach standen. In Jena wurde eine 80 Mann
starke Garnisonkompagnie errichtet.
Das Bataillon nahm 1796 am Feldzuge Frankreichs gegen
Osterreich teil und empfing hier die Fewertäufe. Nur einmal hatte
das Bataillon Gelegenheit, am Gefecht bei Wetzlar teilzunehmen
und sich rühmlich hervorzutun. Mit Stolz konnte der verzog Karl
August auf seine Schöpfung blicken, als sein Bataillon in Weimar
einzog.
Ms im Jahre 1806 der Krieg Swischen Preußen und Frankreich
ausbrach, trat der Herzog von Weimar mit seinem Bataillon in
preußische Dienste. Preußen wurde in der Schlacht bei Jena und
nerstädt geschlagen, Weimar durch die Franzosen besetzt, und
perzog Kar August mußte mit seinem Bataillon aus dem preußischen
Heeresverbande ausscheiden. Die Verluste an Toten, Verwundeten
und Gefangenen waren sehr groß.
Das Herzogtum Weimar schloß mit Frankreich Frieden, mußte
dem Rheinbund beitreten und schweren Herzens nun gegen Preußen
mobil machen. ·
Das Weimarische Bataillon erhielt den Befehl, zum französischen
Besatzungskorps vor Kolberg zu stoßen.
Nur ein kleiner Teil kam vor Kolberg an, die meisten waren
aus Unlust zu dem aufgezwungenen Bündnis desertiert. Sehr