und Rüstübungen stärken ihre Glieder und bilden sie gleichmäßi
weiter. Das Grüßen erzieht zur Straßendisziplin. Der Hausptdiens
aber ist das Exerzieren. Anfangs ohne, später mit Gewehr, wird
es fast ihre ganze Dienstzeit ausfüllen.
Schon vom ersten Tage an tritt auch der mit der Schießaus-
bildung betraute Unteroffizier in seine Rechte. Nachdem die Rekruten
über das Gewehr und seine Vestandteile und über den Vorgang in
der Waffe beim Schuß belehrt sind, folgt die eigentliche Zielausbil-
dung und nach dieser der erste Schuß. Manckem schlägt das Herz
bher, wenn dieser Tag naht; ist es doch Ehrensoche, ein guter
Echütz- zu sein. Hand in Hand mit den andern Dienstzweigen er-
folgt die Ausbildung im Gelände, dem wichtigsten Berufszweige des
Soldaten. In diesem Tienst sollen die jungen Leute zu selbstden-
kenden Menschen herangebildet werden. Tie Ausbildung beginnt
auch hier mit dem Leichten, der Geländebeschreibung und dem Ent-
jernungsschähen und endet mit dem Schweren, der Geländeausnutzung
und dem Führen von Abteilungen.
Welch ungeheure Geduld und Ausdauer das Ausbildungspersonal
von Anfang bis zum Ende entwickeln muß, wird jedem einleuchten
und ist nur durchzuführen, wenn sichtbare Erfolge zu verzeick nen
sind. Durch Dienstwilligkeit der Leute und anerkennende Worte
seitens der Vorgesetzten wird das Personal zu immer neuer Tätigkeit
angespornt. Der Schluß der Ausbildung bildet dann die Besichti-
gung. Jeder Teil soll hier zeigen, was er gearbeitet und was er
elernt hat. Die Anerkennung für gute Leistung wird nicht aus-
kleiben, und ist doch der nachfolgende dienstfreie Tag gewissermaßen
die Quittung, daß jeder seine Schuldigkeit getan hat.
Nach der Besichtigung aber gibt es keine Zeit, auf den Lorbeeren
auszuruhen, denn jetzt folgt das anstrengende Kompagnieexerzieren.
Was der Soldat im kleinen Rahmen gelernt hat, soll er auch im
großen Verband verwenden. Tut er dies mit derselben Strammheit,
taleih er nicht immer gesehen wird, so wird er sich bald die Zu—
friedenheit seiner Vorgesetzten erwerben, und der Lohn dafür wird
ihm im folgenden Jahre in Gestalt von guten Kommandos oder
Beförderungen winken.
54. Der Wert der militärischen Ausbildung in körperlicher
und geistiger Beziehung.
Gedankengang:
I. Einleitung: Allgemeine Wehrpflicht.
II. Ausführung:
1. Wert in körperlicher Beziehung: Ordnung, Regelmöäßigkeit,
Freiübungen, Turnen, Exerzieren, Felddienstübungen, Ab-
härtung.
2. Wert in geistiger Beziehung: Unterricht, Aufmerksamkeit,
Selbständigkeit. Sparsamkeit, Ordnungsliebe, Pünktlichkeit,
Kameradschaft.
LII. Schluß: Vorteil des Gelernten für das spätere Berufsleben.